GZ_Schlaiten_2020_12

Seite 32 ‘ s Blattl Dezember 2020 Vor 50 Jahren am 15. September 1970 verstarb Domitilla Gridling, geb. Unterleibniger im Alter von 92 Jahren. In der Gemeindezeitung Nr. 35 - Juni 2020 wurde ein Chronikbeitrag über den Gridlingbauern Alban Grid- ling und seinen Sohn Alois veröffent - licht. Alois Gridling war mit Domitilla, geb. Unterleibniger verheiratet und über dessen Herkunft und das spä- tere Schicksal gibt es in der Gemein- dechronik ebenfalls einige Zeilen zu berichten. Domitilla war eine ledige Tochter von Agnes Unterleibniger aus St. Johann i. W. Sie hatte noch einen Zwillingsbruder namens Pankratz, beide geboren am 7. Mai 1878. Die Mutter Anna Unterleibniger heiratete am 21.11.1887 Peter Paul Engeler vlg. Niedermeßner. Dadurch wurden die Schneiderkinder Maria, Petronil- la, Andrä, Peter Paul und Georg zu Halbgeschwistern von Domitilla und Pankratz. Maria , geb. 1888 heiratete den Gru- berbauer Anton Ingruber. Petronilla geb. 1890 heiratete Georg Bichler und folgte ihrer Halbschwe- ster Domitilla 1932 als Gridlingbäu- erin nach. Andrä , geb. 1891 heiratete Maria Brugger vom Albiner und übernahm daheim das Schneideranwesen. Peter Paul , geb. 1894 starb als 20-jähriger Soldat im März 1915 im 1. Weltkrieg in der Ukraine. Georg , geb. 1897 heiratete Maria Bacher aus Virgen, war Gemeinde- waldaufseher und bewirtschaftete das Anwesen der Zenz-Wiese. Domitilla heiratete am 3. Februar 1902 den Gridlingsohn Alois Gridling. Die Ehe blieb kinderlos. Vielleicht hätte sich die Geschich- te beim Gridling aber in den näch- sten Jahrzehnten anders entwickelt, wenn sich folgender Unglücksfall am 2. März 1903 nicht ereignet hätte: Iseltal, 3. März. (Unglücksfall.) Ge - stern ereignete sich bei der Brücke in St. Johann ein sehr bedauerlicher Unglücksfall. Herr Griedling von Schlaiten führte Herrn Gemeindearzt Dr. Remler von Windisch-Matrei zu einer kranken Frau; bei der Brücke in Sankt Johann wurde das Pferd scheu, der Wagen stürzte um und Herr Remler brach sich den einen Fuß zweimal ab. Das ist wohl recht bedauernswert - erstens für den Herrn selber und zweitens für die Patienten, denn die - sen liebevollen und praktischen Arzt kann man wohl sehr hart auch nur für kurze Zeit entbehren und die vielen Patienten, welche er herum hat, wer - den erst erschrecken, wenn sie dies hören. (Andreas Hofer Wochenblatt – er - schienen am 5. März 1903) Aber richtig zu bedauern war das jungverheiratete Ehepaar Domitilla und Alois Gridling. Worüber in der Zeitung nicht berichtet wurde, kann man aus den Pfarrbüchern heraus- lesen. Bei der Patientin handelte es sich um Domitilla Gridling. Sie gebar tags darauf am 3. März 1903 beim Gridling in Göriach ein Kind, das nach 2 Stunden verstarb. Ihr Mann selbst, Alois Gridling sollte den Ge- meindearzt von Matrei holen. Dem Ehepaar Gridling blieb dann der weitere Kinderwunsch verwehrt. Nach dem tragischen Absturz von Alois Gridling am Roßkopf am 12. September 1931 wurde der Hof ver- kauft. Domitilla wohnte dann beim Göri- achgruber, nachdem die Familie den Hof aus finanziellen Gründen aufge - ben musste. Das nächste Quartier war beim Obertschellnig. Die Familie Waldner lebte und bewirtschaftete den Gas- serhof, wodurch das Anwesen beim Obertschellnig immer wieder an Pächter vergeben wurde. Und zuletzt wohnte die „Tille“ wie sie eigentlich genannt wurde lange Zeit beim Gan- tschnig in der Pfefferhütte. Seilbahnen und Materialaufzüge in unserer Gemeinde ....auch ei ige Zeilen über die Fra en am ridlinghof v.l.: Petronilla Engeler, verh. Bichler vlg. Gridling und ihre Halbschwester Domitilla Gridling geb. Unterleibniger; Domitilla „Tille“ Gridling

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