GZ_Gaimberg_2020_12

57 Die Sonnseiten Nummer 67 - Dezember 2020 Nachrufe schicken ihrer Heimatgemein- de immer regen Anteil. Sich selbst bezeichnete sie gerne als „(in die Stadt) herunterge- kommene Goambergerin“. In den 1980er-Jahren leitete sie eine Zeit lang eine Jungschar- gruppe der Pfarre Grafendorf, wobei ihr ihre kreative Ader zugute kam. Diese äußerte sich auch in ihren beliebten Anlassgedichten zu Feiern im Freundes- und Kollegenkreis, in der Fotografie sowie beim traditionellen Adventkranz- und Frauenbuschen-Binden in der Pfarre, bei dem sie über viele Jahre mitmachte. 2012 trat Lisl in den wohlver- dienten Ruhestand. Dieser sollte nun leider viel kürzer dauern als erwartet und er- hofft. Doch Lisl hat ihn in - tensiv genossen, mit ihrem geliebten Manfred, der die letzten zwölf Jahre treu an ihrer Seite stand und diese zu einer besonders erfüllten Zeit für sie werden ließ. Gemein- sam unternahmen die beiden ...ist wohl vielen älteren Dorf- bewohnern in Gaimberg noch gut in Erinnerung. Geboren am 14. August 1958 war sie die jüngste Tochter der Lehrerfa- milie Anna und Paul Altstät- ter. Bis 1986 arbeitete Helene nach ihrer schulischen Aus- bildung (3-jährige HBLA) in der Bezirkshauptmannschaft in Lienz bei Amtsarzt Dr. Pe- ter Kraler. viele kleinere und größere Ausflüge und Reisen, wo - von nicht zuletzt zahlreiche mit Liebe gestaltete Fotobü- cher zeugen. Dass sie so bald wieder unfreiwillig an ihren langjährigen Arbeitsplatz zurückkehren musste, ist tra- gisch. Dennoch bedeutete es für sie auch eine Form von Trost, dort, wo sie selbst so viele Jahre gewirkt hatte, von einem hervorragenden Team in ihren letzten Lebenswo- Ihren Ehemann Paul Doppel- bauer lernte sie erstmals 1976 durch die Singgruppe „Hal- lawachln“ kennen. Diese Ge- sangsgruppe aus Garsten war öfters zu Besuch in Gaim- berg. Am 10. Mai 1986 heira- teten Paul und Helene in der Stadtpfarrkirche St. Andrä in Lienz, hatten ihren Wohnsitz in Garsten und wurden Eltern von drei Kindern. Das Ehe- paar Doppelbauer freute sich auch über zwei Enkelkinder. Ende Juli 2020 kam Helene für eine Lungenuntersuchung ins LKH Steyr und wurde bald auf die Intensivstation verlegt und in künstlichen Tiefschlaf versetzt. Ein totales Lungen- und Nierenversagen machte dann den Transport ins Kep- ler-Universitäts-Klinikum Linz notwendig, wo sich ein Spezialistenteam um sie küm- merte. Immer wieder gab es kleine Hoffnungsschimmer, doch noch eine Besserung chen gepflegt und betreut zu werden. Schon früh entdeckte Lisl ihre bereits angeklungene Lust am Reisen. Ein inter- nationaler Krankenpflege - kongress in den USA Ende der 1970er-Jahre, an den sich eine Rundreise anschloss, bildete den Auftakt, und viele weitere sollten folgen. Legendär etwa waren die abenteuerlichen Gruppenrei- sen in den 1980er-Jahren mit herbeiführen zu können. Die Krankheit war allerdings be- reits zu weit fortgeschritten und Helenes Leben vollende- te sich am 8. September 2020 in Linz. Unsere Anteilnah- me gilt dem Gatten Paul und Peter Mayr, damals Kaplan an der Landwirtschaftlichen Landeslehranstalt und Seel- sorger in der Peggetz. Diese führten sie u. a. ins Heilige Land und bis auf den Sinai. Kaplan Mayr war es auch, der ihr ein Empfehlungsschrei- ben für den Österreichischen Entwicklungsdienst ausstell- te. Kurz und prägnant heißt es dort: „Wenn ihr wißt, was eine Tiroler Zirbe droben in Bergeshöhe ist, verwurzelt im Fels und doch voller Lebens- lust und Tatendrang, dann habt ihr in der Elisabeth eine solche Tirolerin“. Nun hat Lisl ihre letzte Reise angetreten. Über deren Ziel meint der Tiroler Dichter Karl Lubomirski sinnig: Wunderbar muss der Ort sein von dem nicht einer zurückkehrt! den Familien! Still, wie wir Helene gekannt haben, so still wird sie ihre Heimatgemeinde in lieber Erinnerung behalten! Die „Lehra Helene“ Auf „Hoher See“ mit Lebensgefährten Manfred Gufler In Uganda – Anfang der 90er Jahre. Helene Doppelbauer geb. Altstätter † 8. September 2020 Erstkommunion 9. April 1967 - v.l. † Helene Altstätter, Olga Pichler (vlg. Luggele), Johanna Kollnig (vlg. Idl); dahinter: Hannelore Neumair (vlg. Ackerer), Maria Kollnig (vlg. Wachtlechner), Andreas Ackerer (vlg. Moser), † Josef Oberlaner (vlg. Fritzer), † Viktor Hartinger, Franz Tscharnig (vlg. Gossacher). Foto: Anton Webhofer Fotos: privat 57 er 67 - eze ber 2020 Foto: privat

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