GZ_Gaimberg_2020_12

55 5 Die Sonnseiten Nummer 67 - Dezember 2020 Nachrufe einen großen Segen und es bereitete ihnen sichtbare Zu- friedenheit und Freude. Alle Kinder machten ihren Weg, mit Interesse und echter An- teilnahme verfolgte man so- wohl das berufliche als auch das familiäre Werden und Gedeihen. Und die Freude, das Heranwachsen der En- kel- und Urenkelkinder zu sehen, war dem Anda auf sei- ne alten Tage besonders viel wert. Nach 40-jähriger Pacht der „Schlossherrnalm“ er- füllte sich Andas sehnlicher Wunsch, als es dem Hoferben Norbert gelang, diese zu er- werben und so den Besitz zu vergrößern. Die Freude und Erfüllung, die ihm das Leben auf seiner Almmachte, waren sicht- und spürbar in der Lie- be zu Vieh und Weide, Stock und Stein, Wild und Wald. Im dankbaren Annehmen des werdenden und des verge- henden Jahres, des Frühlings und des Herbstes, waren ihm bis in das Jahr 2018 die Alm- sommer in relativer Gesund- heit beschieden. So stellte für viele Jahre das hochsom- merliche Highlight die Ge- denkmesse am Ruemitsch mit der Schützenkompanie Nußdorf-Debant dar. Die Eh- renmitgliedschaft erhalten zu haben, wusste der Anda besonders zu würdigen. Und mit großem Engagement war er auch der Silvesterkapelle in Debant verbunden. Gerne pflegte der Anda den Kon - takt mit der Geistlichkeit, so bestand mit dem Nußdorfer Pfarrer Otto Großgasteiger eine jahrelange freundschaft- liche Verbundenheit. Unser lieber Verstorbener legte überhaupt großen Wert auf festliche Gestaltung der Fei- ertage, im Einklang mit dem dazugehörenden Brauchtum. 40 Jahre war die Männer- fahne der Pfarre Grafendorf beim Anda in guten Händen im wahrsten Sinn des Wortes – kraftvoll gehalten und ge- tragen bei strahlender Sonne in sommerlicher Hitze, aber auch so manchem heftigen Windstoß ausgesetzt. Wir Hinterbliebenen danken und verdanken dem Grieß- mannbauern Andreas Dureg- ger unendlich viel. Sei es als Vorbild, das er uns als weit- blickender, dem Fortschritt in allen seinen Facetten ge- wogener Land- und Forstwirt gegeben hat, oder im wach- samen Erkennen so mancher unguten Entwicklungen und Umwälzungen; auf Andas Rat zu hören, hat nie gescha- det. „Vergelt‘s Gott“ sagen wir unserem Vater und Opa für die großartige Unterstüt- zung bei unseren vielfältigen Unternehmungen, die er mit- getragen hat und die uneigen- nützige Hilfe, die er uns allen bis ins hohe Alter angedeihen ließ. Es war uns Ehre und Auftrag, seinem Wunsche „Dahoam sterb‘m zu kinn“ zu entsprechen. Und ebenfalls die Bitte „in mein Sarg Zirb‘n vom De- banttal, mein‘ Huat und a Bildl vom Michael, mein Enkl mitzunemm“ erfüllt zu haben. Dank der großar- tigen Hilfe und das liebevolle Umsorgtsein durch Töchter und Schwiegertochter waren dem Anda doch zahlreiche schöne Stunden gegeben, trotz starker Schmerzen und depressiven Phasen. Seine Tochter Elisabeth beging vorgestern, dem Sterbetag des Vaters am 24. Septem- ber, ihren 65. Geburtstag - Gedenken an Ankunft und Abschied zugleich! An dieser Stelle sei auch ein besonderer Dank Dr. Bernhard Mitter- dorfer und seiner Frau Helga für die jahrelange umsichtige und gewissenhafte Nach- barschaftshilfe gesagt; be- sonders in den vergangenen Wochen waren sie uns eine große Entlastung und Beru- higung. Der „Grießmann Anda“ war bekannt dafür, dass er gerne an traditionellen Begräbnis- sen teilgenommen und vie- len Weggefährten treu und aufrichtig die letzte Ehre er- wiesen hat. Und es hat sich gefügt, dass auch in dieser herausfordernden Zeit dem Anda ein würdevoller Ab- schied bereitet werden kann. Dafür sagen wir allen Beteilig- ten auch herzlich „Vergelt‘s Gott“. Der Abschied vom Sommer ist lang. Ist der Hochsommer die Blütezeit dieser Welt, so kann der Abschied vom Som- mer auch der Abschied von dieser Welt und die Erwar- tung der Kommenden sein. In zahllosen Gottesdiensten im St. Michaelskirchl am Zettersfeld, wo er gerne und würdevoll den Mesnerdienst verrichtet hat, wurde ihm diese Botschaft wohl öfters bewusst...und wie hätte es auch anders sein können, als dass es ein „Hoamgiahn auf Michaeli zue“ wird, wie es für einen - den Almen, Vieh und Leut‘ - zeitlebens ver- bunden gewesenen Bauern wohl geziemt. Und immer dann - „wenn’s auf Michaeli zugeht“ - und das Patrozinium oben im Kirchl gefeiert wird, wie das nun auch morgen am Sonntag geschehen wird, werden wir auch da sein, dem Herrgott für unsern Vater und Opa danken, für ihn beten und a a Glasl auf ihn trink‘n. „Lieber Anda, schau nun auf uns oba, wie wir zeitlebens zu Dir aufigschaut hobn... in Liebe und Dankbarkeit! Pfiat Di!“ Der Anda als Mesner mit P. Allmenroeder SJ im Michaelskirchl am Zettersfeld. „A Glasl mit dem Nußdorfer Pfarrer Otto Großgasteiger in der „Schlossherrnalm“. er 67 - eze ber 2020

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