GZ_Gaimberg_2020_12

32 2 Die Sonnseiten Nummer 67 - Dezember 2020 Chronik Die für den Herbst 2019 (50 Jahre nach der Einweihung) vorgesehene Ausstellung zum Schuljubiläum sollte zusam- men mit der Einweihung des Um- und Zubaus stattfinden. Nachdem zu diesem Zeit- punkt aber die Bauarbeiten noch nicht endgültig abge- schlossen sein konnten, war eine Verschiebung auf das Frühjahr nötig. Doch dann kam...wie jeder weiß...das Thema „Corona“. Aufgrund der „Corona-Kri- se“ schlug die VS-Direkto- rin Maria Thor-Frank nun ein Jahr später vor, die Ausstel- lung ohne Zusammenhang mit der Einweihung zu ver- anstalten; die Ausstellung soll gegen Schulschluss mit einem „Tag der offenen Tür“ statt - finden und im Frühjahr steht dann mehr Platz (auch im Freien) zur Verfügung. Wir sind der Meinung, dass es für die große Vorbereitung dank- barer und für die vermutlich vielen Interessenten vorteil- hafter sein wird, auf besse- re Bedingungen zu warten. Aber in den „Sonnseiten“ soll ein kleiner Teil, nämlich die Vorgeschichte zum Bau, ge- schildert werden. Franz Wibmer Verschobenes Schuljubiläum 50 Jahre „neue“ VS Grafendorf Nachdem die Schülerzahl in den 1930er-Jahren wieder spontan stieg, war es notwendig, die alte Schulklasse beim Obermesner wieder für die „untere Klasse“ (1.- 3. Schulstufe) zu benützen. Das Kirchplatzl diente in der großen Pause als Spielplatz. Auf dem Schotter barfuß unterwegs zu sein, waren die Fußsohlen mit der Zeit gewöhnt. Das erste „Schulhaus“ war gleichzeitig „Mesnerwohnung“ und wurde nach der Gründung des Untermesner-Anwesens vulgo Obermesner genannt. Auf der Südseite im 1. Stock soll zur Zeit der „modernen“, aber unbeliebten bayrischen Verwaltung 1806 - vor den Tiroler Freiheitskämpfen - ein Schulraum eingerichtet worden sein. So ist es im Archiv, aber ohne stichhaltiges Schriftstück, zu lesen. Da dieses Haus der Pfarre Grafendorf gehört, wird der Schulname „VS Grafendorf“ entstanden sein, obwohl ganz Gaimberg gemeint war. Das Foto stammt aus der Mesnerzeit von Anton Webhofer sen., der auch Schneidermeister war. (Tafel über der Haustüre; jetzt an der Untermesner „Waschküche“) Aufgrund der großen Schülerzahl (für mehrere Jahre ca. 80) wurde dieser Raum der Bezirksschulbehörde endgültig zu klein und so kam es rund 100 Jahre später zum Bau des neuen und eigenen Schulgebäudes (Einweihung 1912); allerdings wieder nur mit einer, jedoch größeren Klasse und einer Lehrerwohnung im Geschoß darüber sowie einer weiteren kleinen Wohnmöglichkeit im Tiefparterre. Außerdem erwähnenswert: 1937 erhielten Schulhaus, Kirche und Widum elektrisches Licht und 1961 Wasser - und somit Spülaborte. Über diesen Eingang ins Stiegenhaus und zur Klasse gingen bis Oktober 1969 die Gaimberger Schüler/innen und auch viele andere. Die Telefonzelle, ein typisches Zeichen jener Zeit, in der es schon ein besonderer technischer Fortschritt war, irgendwo im Dorf die Möglichkeit der Fernverbindung zu haben. Gar nicht so lang her, aber alle Festnetz- und besonders die Handybenützer mögen sich das heute vorstellen! Fotos: Ortschronik i i -

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