GZ_Gaimberg_2020_12

19 Die Sonnseiten Nummer 67 - Dezember 2020 Thema Immer wieder Lienz - Ansichten eines Münsterländers Noch ein paar Kilometer, von rechts grüßt das Böse Weibe- le, vorne sind schon die Do- lomiten zu sehen. Da, Schloss Bruck, jetzt die Iselbrücke. Wir sind wieder da. Warum kommen wir über 45 Jahre und mittlerweile in der drit- ten Generation als Gäste nach Lienz, genau gesagt nach Gaimberg? Sie kennen das alles hier, wis- sen um die Großartigkeit der Landschaft und der Quali- täten Ihres Städtchens. Lienz steht für uns bei aller Ent- wicklung über die ganzen Jahre immer noch für Gemüt- lichkeit und L(i)ebenswür- digkeit. Sicher, die Gewerbe- gebiete wachsen, der Verkehr durch die Stadt nimmt zu, aber die Stadt ist schließlich nicht auf das Wohlgefallen von uns Touristen ausgerich- tet, sondern lebt. Wir schät- zen die unaufgeregten Qua- litäten. So mancher Ort auf der Anreise ist uns zu, sagen wir, erschlossen. Und so nut- zen wir in Lienz gerne die Möglichkeiten zu bummeln, einzukehren, aber auch ganz einfach im Supermarkt ein- kaufen zu können. Und wenn wir Hilfe im Krankenhaus, beide Kinder hat es mal er- wischt, benötigten, wurde uns dort, wohltuend freund- lich, geholfen. Vieles messen wir natürlich auch am „früher“, wo alles früher, aber nicht unbedingt besser war. Nur anders. Wir selbst sind auch Touristen, die sich an den, vor allem land- schaftlichen Schönheiten der Region erfreuen. Und damit auch Anteil an der zuneh- mend schwindenden Ruhe an immer mehr Orten haben. Die Erschließung mit besseren Zuwegen, Bergbahnen, aus- gebauten Wegen und Trep- pen sind sicher notwendig, aber manche Kleinode wie z. B. das Debanttal verlieren dabei für uns eines, was einen großen Reiz für uns aus- macht. In Ruhe in der Natur unterwegs zu sein, die gran- diose Landschaft mit ihren Gänsehautmomenten zu er- leben. Und immer wieder etwas Neues zu entdecken. Was macht es noch aus, Lienz? Für uns ganz sicher unsere Gastgeber, dort anzu- kommen und Gast zu sein ist für uns ein „nach Hause kom- men“. Die Gastfreundschaft, das herzliche und persön- liche Miteinander. Das Ken- nenlernen von Nachbarn und Freunden unserer Gastfami- lie. So mittendrin dabei sein zu können ist etwas ganz Be- sonderes. Und falls über uns Flachlandbewohner gelästert werden sollte, im Zweifel können wir das mangels Dia- lektfestigkeit nicht erkennen. So ist hier „bei euch“ für uns viel mehr als Kulisse und Wetter. Nach Lienz fahren wir, um dort zu sein; tolle Ge- birgslandschaften und attrak- tive Orte gibt es auch woan- ders. So manches Mal haben wir uns gefragt, wie bewusst ist den Menschen hier das Be- sondere, in Lienz zu leben? Über unsere Heimat gibt es auch den Spruch „Da woh- nen, wo andere Urlaub ma- chen“, machen Sie sich selbst ein Bild: Für uns stellen wir dann doch immer wieder mal fest, dieser Blick ist nicht all- täglich. Aber ein besonde- rer Moment, ein Blick in der Natur oder im Ort, dann kann es wieder bewusst werden, das Besondere an der eigenen Heimat. Und so freuen wir uns auf das nächste Mal. Um wieder da zu sein, in Lienz. Fam. Dietmar Hüser (seit 1975 immer wieder zu Gast im Freimannhof) Foto: Dietmar Hüser Familie Schneider wünscht frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr 2021. Wir möchten uns bei unseren treuen Gästen bedanken und freuen uns auf ein Wiedersehen. Foto: Photo Vinici Allg ein er 67 - eze ber 2020 19 Stimmungsvoller Blick über Lienz – für „Flachländer“ vielleicht noch beeindruckender als für die Einheimischen. Auch die persönliche Gastfreundschaft wird sehr geschätzt.

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