GZ_Gaimberg_2020_12

13 Die Sonnseiten Nummer 67 - Dezember 2020 Landwirtschaft mann Anda als Obmann der „Trelebitschalm-Agrarge- meinschaft“ die Verantwor- tung für die Beweidung die- ses Gebietes im Debanttal, Zufriedenheit und Dankbar- keit für unfallfreie Hochalm- sommer strahlte er sichtbar aus. In seiner Obmannzeit wurden zahlreiche Verbes- serungsmaßnahmen getätigt; wie es generell dem Grieß- mann Anda beschieden war, das Debanttal als guten Teil seines Lebensinhaltes zu sehen. Die Verwaltung des Hochstubenweges lag eben- falls für viele Jahre in sei- nen Händen. Als begeister- ter Schafzüchter war ihm an den diversen Weidegebieten zwischen Gaimbergeralm, Hofalm und den Wangenit- zen sehr viel gelegen, er be- mühte sich redlich um ein friedliches Miteinander und Auskommen und schlichte- te erfolgreich etliche Strei- tigkeiten. Es galt, so man- che extreme Wettersituation zu meistern, Schafsuche im heftigen Wintersturm, was oft an die Grenzen der Lei- stungsfähigkeit führte. Umso mehr schätzte der Anda dann das gesellige Bei- sammensein in den Almhüt- ten des Debanttales, bei ei- nigen Glasln Wein wurde manches Ungemach ausgie- big diskutiert und zu einem guten Ende geführt. Noch in den letzten Jahren wies er auf die Wichtigkeit und das Er- halten des Friedens im De- banttal hin, daran und auch am Frieden in der Nachbar- schaft war ihm wirklich viel gelegen und er beklagte des Öfteren unnötigen Zwist und Argwohn. Was viele von uns nicht wis- sen, spielte Anda bei unserer 1. Musikkapelle ab 1938 ei- nige Zeit als Klarinettist mit; er war in den Jahren 1986 -1992 im örtlichen Gemein- derat vertreten, wie man ihn überhaupt besonders im dörflichen Baugeschehen als eifrigen Helfer gesehen hat. Viele Häuslbauer in den Sechziger und frühen Sieb- ziger Jahren erinnern sich sicher dankbar an die tech- nische Hilfe, die vielfach vom Grießmannhof gekom- men ist. Anda hatte das Talent, zwi- schen den Zeilen so manche Wahrheit erkennen zu lassen, sein Spruch „Besitzer haben schon etliche Pleite gemacht, Pächter aber nicht“ ist legen- där und meint damit die Ge- gebenheit, die zu meistern war. Der Besitzer des Hofes war Bruder Michl Duregger, der im Jänner 2007 verstor- ben ist und den Hof seinem Neffen Norbert Duregger übergeben hatte. Mit dazu die Freude an der Pferde- zucht, die auch auf den zu- künftigen Bauern Michael überzugehen scheint. Als Vermächtnis des Grieß- mann Anda bleiben wird uns das aufrichtige Bemühen im Mitgestalten vieler Bereiche des öffentlichen Lebens. Dafür sage ich wohl auch im Namen vieler Weggefähr- ten ein aufrichtiges „Vergelts Gott“. Bleiben wird uns auch die Erinnerung an die Gesel- ligkeit und selbstverständ- liche Hilfsbereitschaft, die er den Vereinen der Gemeinde angedeihen ließ, die Erinne- rung an seine große Freude am Zusammenleben der Ge- nerationen und an das Inte- resse am „Geschehen in der Welt“, das ihm bis ins hohe Alter geschenkt war. Lieber Anda, der Herrgott hat Dich zum Ende des Alm- sommers heimgerufen, der Schnee grüßt von den Ber- gen und die Botschaft kommt an: „Mach‘ Feierabend, die Arbeit ist getan“. Ruhe in Frieden! Buchtipp: Der Salzpfad (Autor: Raynor Winn) Alles, was Moth und Raynor noch besitzen, passt in einen Rucksack. Sie haben alles verloren – ihr Zuhause, ihr Vermögen und Moth seine Gesundheit. Mit einem kleinen Zelt machen sie sich auf, den South West Coast Path, Englands berühmten Küstenweg, zu wandern. Mit einem Mal ist ihr Zuhause immer nur dort, wo sie gerade sind. Sie kämpfen mit Vorurteilen, Ablehnung und der Sorge, dass das Geld für den nächsten Tag nicht mehr reicht. Und zugleich entdecken sie auf ihrer großen Wanderung das Glück: herzliche Begegnungen, ihre neu erstarkte Liebe und die Fähig- keit, Kraft aus der Natur zu schöpfen. Allen Prophezeiungen zum Trotz führt sie der mehrmona- tige Trip zurück ins Leben und öffnet die Tür zu einer neuen Zukunft. „Der Hut stand ihm gut“, schon daran erkannte man den Anda von weitem, wie hier in der „Nußdorfer Alm“. Ernennung zum Ehrenmitglied der Schützenkompanie Nußdorf-Debant bei der Schützenmesse am „Ruemitsch“ am Eingang des Debanttales (22. August 2010). Fotos: privat er 67 - eze ber 2020 13

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