GZ_Thurn_2020_12

Seite 53 A LLGEMEIN Unsere Bücherecke Maja Lunde wurde 1975 in Oslo ge- boren. Sie lebt dort mit ihrer Familie. Die Geschichte der Bienen wurde mit dem norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet und auch internatio- nal sehr bekannt. Das Buch stand auf Platz 1 der Bestsellerliste. Drei Familien (in England, Amerika, China) in verschiedenen Jahrhun- derten lebend, sind eng mit der Ge- schichte der Bienen verwoben. 1852 England: William, ein Wissen- schaftler, beschäftigt sich nach einer Die Ge- schichte der Bienen von Maja Lunde Depression mit den Bienen. Er entwi- ckelt einen neuartigen Bienenstock, so wie wir ihn heute kennen, muss aber erfahren, dass ihm ein anderer Wis- senschaftler zuvorgekommen ist. Das kann er nicht verkraften und gibt auf. 2007 George in Ohio, USA: Wie sich am Ende herausstellt, ein Nachfahre des William, betreibt eine Bienenzucht als Haupterwerb. Sein Sohn Tom sollte den Hof übernehmen, studiert aber Journalistik. Das ist eine große Enttäu- schung für George. Die Bestäubung der Blaubeerblüten ist eine gute Einnahmequelle. Dazu transportiert er die Bienenstöcke, Beu- ten genannt, hunderte Kilometer weit. Es funktioniert so lang, bis ihn ein all- gemeines Bienensterben ruiniert und aus der Bahn wirft. Das Bienensterben wird auf die exten- sive Verwendung von Pestiziden und die einseitige Landwirtschaft mit aus- schließlich Grünfutter zurückgeführt. Blumenwiesen fehlen gänzlich. China im Jahr 2098: Tao lebt in einer zukünftigen Zeit. Die Obstbäume müs- sen von Hand bestäubt werden, weil es keine Bienen mehr gibt. Eines Ta- ges geschieht das Unglück: Der kleine Sohn Wei-Wen erleidet bei einem Ausflug einen allergischen Schock. Niemand weiß warum. Tao begibt sich auf die Suche nach ihrem Sohn, den die Ärzte nach Peking ge- bracht hatten. In ihrer Verzweiflung findet sie in der Bibliothek die Antwort. Wei-Wen ist von einer Biene gesto- chen worden! Es ist aber zu spät, er ist bereits tot. Ein Buch, das zu denken gibt, gerade, weil Umwelt- und Klimaschutz immer aktueller werden. Elisabeth Blaßnig