GZ_Thurn_2020_12

Seite 22 A LLGEMEIN Das Redaktionsteam hat einige Thurner Gemeindebürge- rinnen und -bürger befragt, wie sie die Zeit im ersten Lock- down im Frühjahr 2020 erlebt haben. Wir haben dazu fol- gende Fragen gestellt: Wie hat sich der Lockdown auf dein Privatleben und deine Freizeit ausgewirkt? Wie hat sich der Lockdown auf deine schulische/berufliche Tätigkeit ausgewirkt? Was waren/sind für dich besondere Herausforderungen in der Corona-Zeit? Was nimmst du Positives aus dieser Zeit mit? Corona hält die Welt in Atem – und auch Thurn Seit Ende 2019 beschäftigt das Corona-Virus die ganze Welt. Ein ganzes Jahr ist vergangen und weltweit wird intensivst um einen Impfstoff geforscht, der gegen die rätselhafte Lungenkrankheit (ausgebrochen in Chinas Metropole Wuhan) eingesetzt werden kann. Covid-19 stellt unser gewohntes Leben völlig auf den Kopf. Der erste Lockdown Mitte März hat uns im Privaten und in der Wirtschaft in „Schockstarre” versetzt. Nachdem vorerst auch der Kindergarten geschlossen wurde, hatte Sandra mehr Zeit für ihre Familie, lange aufgeschobene Arbeiten konnten erledigt werden. Obwohl es sich wie „Fe- rien“ angefühlt hat, wurde der Tagesablauf struktu- riert - Schulzeit, Arbeitszeit und Freizeit waren auch im Lockdown geregelt. Um mit den Kindergarten- kindern in Verbindung zu Melanie arbeitet im BKH Lienz als Hebamme. Hier wurden die Auswirkungen schnell spürbar und es mussten permanent MNS- Masken getragen werden, was sowohl für das Personal als auch für die Gebärenden eine große Herausforderung war/ist. Auch der Kontakt zu Freunden und zur Familie Luis hat sich nicht mehr mit seinen Freunden treffen können. Seine Familie ist auch nicht mehr in den Ur- laub gefahren. Dafür hatten sie mehr Zeit füreinander gehabt. Wegen dem Co- rona-Virus mussten er und seine Schwester zu Hause lernen und durften nicht mehr in die Schule gehen. Das Lernen daheim hat ihm wenig Stress gemacht und war eine Zeit lang lustig. Die besondere Herausfor- derung bestand darin, den Meter Abstand einzuhalten und auch immer wieder die Hände waschen zu müssen. Das Positive an allem war, dass er mit seiner Familie viele Sachen gemacht hat und viel Zeit zum Spielen hatte. Luis Popodi, Schüler Melanie Huber, Hebamme war weniger. Besonders schade war es für Melanie, dass sie ihre Familie aus den Niederlanden in diesem Jahr nicht sehen konnte. Auch ein geplanter Thailand-Urlaub fiel ins Wasser. Melanie ist Ortsleiterin der JB/LJ Thurn. Der Verein konnte trotz Co- rona einiges organisieren und darf sich im heurigen Jahr wieder aktivste Orts- gruppe Osttirols nennen. Die junge Thurnerin hat den Lockdown genutzt, um alte Sachen auszumisten und sie probierte einige neue Kochrezepte aus. Beson- ders schätzt sie aber, dass einmal der „Alltagsstress“ in den Hintergrund gerückt ist. Sandra Lukasser, Kindergärtnerin bleiben, wurden nicht all- tägliche Wege beschrit- ten, die sogar besonders Freude machten. Außerdem blieb mehr Zeit zum Planen von zukünftigen Projekten. Schwierig war allerdings die Umsetzung der oft nicht ein- deutigen Aussagen und Vor- schriften im Berufsalltag. Eine besondere Herausfor- derung war für Sandra, mit älteren Verwandten ohne „wirklichen Kontakt“ trotz- dem in Verbindung bleiben und sie unterstützen zu kön- nen. Positives Denken und Opti- mismus sind für sie wichtige Eigenschaften, die in sol- chen Situationen sehr gut weiterhelfen. Wertvoll sind viele schöne Momente mit der Familie, die im norma- len „Alltagsstress“ oft nicht wahrgenommen bzw. auch nicht genutzt werden. Mit 17. November 2020 hat dann der zweite Lockdown begonnen, weil die Infektionszahlen in besorgniserregende Höhe geschnellt sind. Aber die Einschränkungen, die uns die Regierung wiederum auferlegt hat, waren nicht mehr so erschreckend, weil wir sie schon kannten.

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