GZ_Tristach_2020_12

22 Nachrufe Dez. 2020 U nsere Anni kam am 22. Mai 1950 als älteste Tochter von Alois und Albine Mayr, geb. Reinstadler, im Kran- kenhaus Zams zur Welt. Danach san „die Mame und da Tate“ mit ihr heim nach Tristach zum Luggissa gezogen. Mit 8 Monaten erkrankte unsere Schwester an einer Ge- hirnhautentzündung, die zur Folge hatte, dass sie gehörlos wurde. Als unsere Anni 7 Jahre alt war, kam sie nach Mils in die Taubstummen-Schule, wo sie auch ihre Erstkommunion und Firmung feierte. Mit Beendigung ihrer Schulzeit lernte sie Herrenschneide- rin in Klagenfurt, wo es für Gehörlose eine eigene Einrichtung gab. Wieder daheim arbeitete sie bei Leder Stan, danach in der Hutmanufaktur Tegischer. 1971 kam ihr Sohn Kurt zur Welt. Nach einigen Jahren übersiedelte Anni nach Klagenfurt, wo sie viele Jahre in der Schuhfabrik Adidas einen Arbeits- platz gefunden hatte. Dort arbeiteten mit ihr viele Gehörlo- se. Anni hatte bis zuletzt ihre Freundschaften und Treffen mit dem Verein „Visuelles Hören“ in Villach, die ihr sehr wich- tig waren und viel Freude be- reiteten. Unsere Schwester war seit einem Unfall Ende der 80er Jahre schon viele Jahre krank, weshalb sie ständig ins LKH Klagenfurt musste. Seit Ende März waren diese notwendigen Behandlungen im Krankenhaus zeitweise nicht mehr möglich. Auf Grund der daraus resultierenden Ver- schlechterung ihres Gesundheitszustandes war Anni 5 Mo- nate bis zu ihrem Ableben im LKH Klagenfurt, wo sie am Schutzengelsonntag verstarb. Unsere Anni werden wir ewig in unserem Herzen bewahren. Margit Prünster (Schwester) Anni Mayr, † 6.9.2020 H elmut wurde als viertes von sechs Kindern der Anto- nia und des Alois Niederklapfer am 2. Februar 1930 in Lienz geboren. Die Vorschulzeit verbrachte er, wie damals üblich, als Hirtenjunge. Er besuchte von 1936 bis 1944 die Tristacher Volksschule, und begann im Herbst desselben Jah- res (1944) eine Lehre als Huf- und Wagenschmied. Schon früh kristallisierte sich seine soziale Ader heraus - dies in- sofern auch, als dass er seinem Meister, Siegfried Untergug- genberger, nach der mit Erfolg bestandenen Gesellenprüfung im Oktober 1947 bis zu dessen Pensionierung 1968 treu zu Diensten stand. Dieses Engagement für Betrieb und Hand- werk wussten auch die Kundschaften, meist Landwirte, zu schätzen. Und so kamen sie mit ihren stumpfen Werkzeugen danach eben zu Helmut nach Tristach. Auch dann noch, als Helmut lange schon bei der Brauerei Falkenstein im Dienst stand - wo er bis zu seine Pensionierung 1990 arbeitete. 1950 lernte er seine Pia, geborene Pipperger, kennen. Gemeinsam begannen sie von ihren Ersparnissen 1953 ein Haus zu errichten, und zwar ganz in der Nähe seiner lieben Geschwister. Die Hochzeit wurde am 22. Mai 1956, nach Fertigstellung des gemeinsamen Eigenheims, gefeiert. Leider blieben der vorbildlichen Ehe eigene Kinder ver- wehrt. Aus diesem Grund entschied sich das Paar den Her- bert und dessen Schwester Anita mit Barbara aufzunehmen. Ganz nach Helmuts christlich-sozial-fürsorglichen Leitbild und -Prägung waren seine Dienste für Kirche und Ge- meinschaft. Die Mithilfe bei der Errichtung des Oster- grabes und der jährlichen Weihnachtsbeleuchtung in- und außerhalb der Kirche ge- hörten ebenso dazu wie die Caritas Haussammlung. Mit den Anfängen des Tourismus in den 1970er- Jahren begann auch die Familie Niederklapfer mit der Zim- mervermietung. Die daraus entstandenen Freundschaften zu Gästen in Wien, Mannheim und Bielefeld dauern bis zum heutigen Tag. Für Helmut war es nur selbstverständlich sei- nen über alles geschätzten Gästen zum Beispiel den Pkw aus dem Autozug zu fahren, weil sich die Besitzerin ob der Enge des Zugwaggons selbst scheute. Ganze Fotoalben zeugen von seinen hingebungsvollen Tätigkeiten als Hüttenführer für sei- ne fast zur Familie gehörenden Gäste. Und so war sein Leben geprägt für die Seinen - bis zum Ableben daheim in seinem geliebten Tristach. Helmut Niederklapfer schlief, versehen mit den heiligen Sakramenten, am 12.9.2020 friedlich für immer ein. Helmut Niederklapfer, † 12.9.2020

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