GZ_Sillian_2020_12

31 BLICK Ein Chronik Verstorbene Soldaten fanden ihre letzte Ruhestätte im Kriegerfriedhof westlich der Arnbacher Kirche. Man kann sich vorstellen, dass nach Abzug der Soldaten eine Generalsanierung des Gasthauses notwendig war. [...]“Wir waren vor 20 Jahren (also 1907) hier. Wie sehr hat sich inzwischen leider die Welt verändert. Nur die Geschwister Pranter sind in der treuen, über jedes Lob erhabenen Fürsorge für die Sommergäste gleichge- blieben.“ (Gästebuch, 14. 09.1927) In der Zwischenkriegszeit verbrachten zahlreiche Per- sönlichkeiten aus allen gesellschaftlichen Schichten ihren Urlaub in der Villa Pranter: Professoren, ranghohe Militärs, Juristen, Hofräte, Beamte aller Art, Geschäfts- leute, Regierungsmitglieder, auch Adelige usw. Die Gäste kamen vor allem aus Österreich und Deutsch- land, aber auch aus anderen europäischen Ländern. Eine Eintragung im Gästebuch aus dem Jahre 1951 stammt von einem französischen Komponisten (Name unleserlich), der aus Salzburg kommend, in der Villa Pranter „erholsame Tage genoss.“ Viele Gäste kamen jedes Jahr wieder, manche mehr als 10 Jahre. Häufig brachten sie Angehörige, Freun- de, Geschäftspartner usw. mit, und nicht selten ent- wickelten sich aus anfänglichen Gastfreundschaften Freundschaften fürs Leben. In den 1930er Jahren spitzte sich die politische Lage in Europa zu, was 1939 zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs führte. Die letzte Eintragung im Gästebuch aus dieser Zeit lässt melancholische Töne anklingen: „Hier fand ich Stille, hier fand ich Frieden, das kann wohl der beste Wille nur sehr vereinzelt erhalten hinie- den.“ (Marianne von Hübner, 17.09.1940) Während des Krieges blieb der Gastbetrieb geschlos- sen. Nach Kriegsende bezog die englische Besatzung die Villa, sie hauste wie Vandalen, daher wurde das Gastgewerbe für einige Jahre stillgelegt. Im Jahre 1950 meldete der mittlerweile 80 - jährige Besitzer Sepp Pranter das Gewerbe neuerlich an, das nach sei- Eintrag Gästebuch Villa Pranter 1. Weltkrieg mit Militär, Archiv Josef Rauter Villa Pranter, Krankentransport Richtung Weitlanbrunn, Archiv Josef Rauter Eintrag Gästebuch Sterbebild Josef Pranter