GZ_Heinfels_2019_02

Berichte 12 Burg Heinfels Große Baufortschritte Vor drei Jahren haben die aufwändigen Arbeiten zumgröß- ten profanen Restaurierungsvorhaben Tirols begonnen. Alle Dächer der Burg, mit Ausnahme jenes des Bergfriedes aus dem Jahr 1992, sind mittlerweile neu eingedeckt und die Zugangswege im Inneren der Anlage bereits gepflas - tert. Die Eröffnung des Museums ist im Frühsommer 2020 geplant. Der 6. Juni 2020 wird für Heinfels, das Pustertal und die gesamte Region ein historischer Tag: Nach jahrzehntelan- gem Dornröschenschlaf und dem Verfall zur Ruine wird mit einem großen Festakt die Burg neu eröffnet. Den An- fang macht das Museum, die Gastronomie mit zweistöcki- gem Restaurant und Suiten zieht erst 2023 nach. Bis zur Inbetriebnahme der gesamten Anlage wird das Museum saisonal von Mai bis Oktober geführt. Für die Verpflegung der Besucher sorgt in der Zwischenzeit eine kleine Über- gangsgastronomie an der nördlichen Ringmauer auf dem oberen Festplatz. Die bisherigen Arbeiten können sich sehen lassen. Die in- nere Erschließung der imposanten Burganlage ist weitge- hend abgeschlossen, sämtliche aufwändige Stiegenkonst- ruktionen, vom östlichen Wehrgang bis zum Nordostturm, vom Palas bis zu den Rampen im Südtrakt sind fertigge- stellt. Noch bis in den Winter hinein läuft die herausfor- dernde Installation der so genannten zweihüftigen Sche- renstiege im zwanzig Meter hohen Bergfried. Neben der bereits geöffneten Plattform auf dem Dach der Kapelle, überblickt man dann vom höchsten Punkt der gesamten Anlage die Landschaft und Bergwelt des Hochpustertals. Auch das Museumskonzept steckt mitten in der Umset- zungsphase. Derzeit werden die Filme und Hörspiele für das Museum produziert und physische 3D-Modelle der Burg auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkennt- nisse entwickelt, um später einen möglichst lebendigen Eindruck der 800jährigen Geschichte der Königin des Pus- tertals vermitteln zu können. Die wahrscheinlich mühsamste Arbeit erledigen derzeit die Restauratoren in der St. Laurentiuskapelle. Schicht für Schicht werden die alten gotischen Fresken aus dem 15. Jahrhundert wieder freigelegt und fachgerecht kon- serviert, schließlich sollen bereits im nächsten Jahr in der neu restaurierten Kapelle wieder Feiern und Zeremonien stattfinden können. Die Glocke ist jedenfalls gegossen: Die neue Schutzengelglocke – eine Stiftung vom Obmann des Museumsvereins, Josef Steinringer – hat ein Gewicht von ca. 165 kg mit einem Durchmesser von 63 cm und ziert die Inschrift „Von Gott ist es gedacht, dass sein Engel über dich wacht“. Das Motiv zeigt einen Schutzengel, der von der Tochter des Stifters, Elisabeth Steinringer, gestaltet wurde. Schon vor dem Guss wurde der Klang der Glocke mit dem übrigen Geläute der Heinfelser Kirchen St. Peter-und-Paul und St. Antonius abgestimmt. Nach der Glockenweihe an- lässlich des offiziellen Festaktes im Juni 2020 wird die Glo - cke jeden Sonntagabend, am Schutzengelsonntag und am Patrozinium (Sankt Laurentius, 10. August) von der Burg Heinfels läuten. Wie im vergangenen Jahr werden, solange es die Witte- rung erlaubt, Führungen durch die vermutlich spannends- te Baustelle der Region angeboten. Alle Termine sind auf der Homepage des Museumsvereins www.burg-heinfels. com zu finden, eine Anmeldung zur Führung ist online oder im Gemeindeamt Heinfels möglich. Text und Fotos: Peter Leiter Blick in den Burginnenhof mit den neuen Rampen zur Erschließu

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