GZ_Assling_2020_10

RegeWinter – die missachtete und unterschätze Saison im Gemüsebau Was Wolfgang Palme, Experte der HBLFA Schönbrunn, bei seinem Vortrag am 21.8.2020 über Wintergemüse für Fotos zeigte und an Erfahrungen berichtete, war für die Teilnehmer- Innen des Vortrages eine sehr große Überraschung: Reiche Ernte an Radieschen, Spinat, Vogerlsalat, Petersilie, Winter- heckenzwiebel, Asia-Salaten, Winterkohl, Karotten oder anderen Gemüsearten im tiefen Winter? Ja, das ist möglich, weil Kulturarten und deren Sorten weit weniger frostempfind- lich sind, als man landläufig erwarten würde. Mit der richtigen Pfle- ge und mit einfachen technischen Schutz- einrichtungen sind also auch im Winter Beete vielfältig genutzt und der Tisch reich gedeckt. Weit problematischer als tiefe Temperaturen sind für Gemüse im Winter unzureichender Lichteinfall (alte trübe Folien; zu massive Konstruktion der Folienhäuser), Feuch- tigkeit (insbesondere von Folien herabtrop- fendes Kondenswas- ser, stehende Luft), fehlende Geduld (gefrorene Pflanzen nicht berühren!), aber vor allem zu späte, zögerliche Saattermine. Folienhäuser müs- sen Ende September unbedingt geräumt (Tomaten können im Wohnhaus nachreifen!), ordentlich bewässert und Winterge- müse gesät werden. Dann können zu Weihnachten problemlos Salate aus dem Garten serviert werden! Ach ja: Heizen ist beim Anbau von Wintergemüse im Folienhaus/-tunnel übri- gens gar nicht notwendig! Um Chancen und Herausforderungen beim Anbau von Win- tergemüse, aber auch der Nutzung von Folien- und Gewächs- häusern im Sommer zu diskutieren, haben wir am 22.8.2020 in Assling mehrere Gärten mit selbst gebauten Konstruktionen besucht. Der Erfahrungsaustausch über Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialien war rege. Klar wurde: Selbst mit einfachen kostengünstigen Konstruktionen (überdachtes Hochbeet) können in Assling sehr gute Erfolge (hohe Erträge, vollreife gesunde Früchte) erzielt werden, wenn gewisse Grundregeln eingehalten werden: Die wichtigste Regel für den Sommer: Querlüften & Längslüften, denn ein Folien- /Gewächshaus ist überwiegend als Schutz gegen Regen und zu viel Feuchtigkeit unverzichtbar, sowie zur Anhebung der Nachttemperaturen, und gar nicht so sehr, um tagsüber hohe Temperaturen zu erzielen! Diese hemmen das Wachstum eher. Unsere PartnerInnen in Belluno Im Projekt BioColAlp kooperieren wir mit Gemeinden (San Tomaso Agordino, Livinallongo del Col di Lana, Rocca Pieto- re, Vallada Agordina) bzw. GärtnerInnen aus diesen Gemein- den in Belluno, die wir am 3.9.2020 besucht haben, um den Kontakt aufrecht zu erhalten. Der Sturm/Windwurf im Herbst 2018, der Schneebruch im Seite 18 10/2020 „e5-Gemeinde“ Assling setzt weiter auf Nachhaltigkeit Interreg-Projekt „BioColAlp - Vielfalt erhalten und fördern“ Fortsetzung nächste Seite Sandra und Ester Crepaz, engagierte ErhalterInnen aus dem Projekt im Belluno

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