GZ_Kartitsch_2020_10

Seite 18 Ausgabe 86 Bergrettung Bergrettungseinsätze in der Corona - Zeit Wie alle Rettungsorganisationen hat sich die Orts- stelle auf die neue Herausforderung „ Corona - Virus “ eingestellt und entsprechende Vorkehrungen für Übungen und Einsätze getroffen. Abstand halten, in bestimmten Situationen Mund - Nasen - Schutzmasken tragen und desinfizieren sind die Schlagworte. Der große Vorteil ist, dass die Einsätze überwiegend im Freien stattfinden und damit die Gefahr der Übertra- gung geringer ist. Dennoch ergeben sich immer wie- der Situationen, bei denen ein enger Kontakt unum- gänglich ist, wie z.B. bei der Anfahrt im Bergret- tungsauto oder der Patientenversorgung. Bisher sind wir in diesem Jahr zu 9 Einsätzen ausge- rückt. Im letzten Jahr waren es im gleichen Zeitraum 12 Einsätze. Die geringere Anzahl an Einsätzen ist aber nicht auf den Lockdown zurückzuführen. Im letzten Jahr wurde zwischen März und Mai lediglich ein Einsatz verzeichnet. Leider mussten wir im Februar im Obertilliacher Dorfertal einen tödlich verunglückten Wintersportler suchen und bergen. Dieser war am 20.02.2020 zu einer Schneeschuhwanderung zum Spitzköfele auf- gebrochen und bis zum Abend nicht zurückgekehrt. Nach der Alarmierung wurde die Suche - es war be- reits Nacht - mit Suchtrupps aufgenommen. Knapp drei Stunden später wurde der Vermisste unterhalb der Parditalpe im steilen, weglosen Gelände leblos aufgefunden. Die Geländeerkundigungen am nächs- ten Tag haben ergeben, dass vermutlich die zu dieser Zeit eisigen, harten Schneedeckenverhältnisse zum Absturz im Bereich der Parditalpe geführt haben. Auf Wunsch der Angehörigen haben wir im heurigen Sommer die Familie zur Absturzstelle begleitet. Da- mit konnten die Angehörigen am Ort des Gesche- hens noch einmal Abschied nehmen und in persön- lichen Gesprächen Erklärungen zu diesem Schick- salsschlag finden. Auch das ist Bergrettungsarbeit. Bergekostenversicherung der Bergret- tung Wir möchten wieder auf die von der Bergrettung günstig angebotene Bergekostenversicherung hin- weisen: Mit einem Förderbeitrag von nur € 28,00 unterstüt- zen Sie die Bergrettung bei der Beschaffung von Ausrüstung und versichern sich und Ihre Familien- mitglieder bei Bergunfällen. Damit sind Sie für die anfallenden Kosten bei der Suche, Bergung und Transport bis zum Rettungsfahrzeug bzw. Kosten für die Hubschrauberbergung versichert. Der Versicherungsschutz beginnt mit dem Folgetag der Einzahlung des Mitgliedsbeitrages um 00:00 Uhr und endet am 31.12. des jeweiligen Kalender- jahres um 24:00 Uhr. Bei Einzahlungen in den Mo- naten November und Dezember gilt der Versiche- rungsschutz bis zum 31.12. des Folgejahres. Nähere Informationen und weitere Angebote finden Sie unter: https://bergrettung.tirol Hubert Sint/BR Obertilliach Fotos: Übung mit Eishöhlenretter – Obstans (Fotos Florian Wiedemayr)

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