GZ_Kals_2020_09

56  FODN - 75/02/2020 FODN - 75/02/2020   57 KINDER, JUGEND & FAMILIE KINDER, JUGEND & FAMILIE Von Doris Kerer H and aufs Herz: Wie lange ist der eigene Besuch einer Bücherei her? Zeit, sich dort mal wieder blicken zu lassen. Das dachten sich er- freulicherweise doch einige Kalser, um die Zeit des "Lockdowns" zu nutzen und sich dem Luxus des Lesens wieder etwas mehr widmen zu können. In einem Roman zu versinken, oder einen spannenden Krimi nicht mehr aus der Hand legen zu können, verbindet man doch immer mit positiven Erin- nerungen an Urlaub, oder verregneten, gemütlichen Tagen und Abenden zu Hause. Um die Zeit der Corona Pande- mie zum x-ten Mal auch in unserer Ge- meindezeitung zur Sprache zu bringen, hat sie uns doch gezeigt, dass unsere Einrichtung Bücherei einen wichtigen Stellenwert hat, obwohl uns die Besu- cherzahlen übers Jahr doch oft etwas daran zweifeln lassen. Aber warum hat die Investition und die Erhaltung einer solchen Einrich- tung Berechtigung? Büchereien fördern nicht nur die Leselust schon kleiner Kinder, sondern leisten auch einen un- verzichtbaren Beitrag zum Erwerb von Ist Lesen out? Verlieren Bibliotheken im digitalen Zeitalter die Anziehungskraft für ihre Nutzer? Zugegeben, in der heutigen Zeit greift jeder schnell zu seinem Smartphone und holt sich jegliche Informa- tion, die er schnell haben möchte aus dem Internet. Dass man, wie früher, erst mühsam nach einem passenden Buch suchen musste, ist heute, so schnelllebig alles geworden ist, beinahe undenkbar. Bücherei Kals am Großglockner Öffnungszeiten: Donnerstag, 17:00 – 18:30 Uhr Freitag, 07:25 – 07:40 Uhr (nur während des Schuljahres) Sonntag, 09:15 – 10:30 Uhr Tel.: 0680 1283166 Mail: buecherei@kalskommunikation.at Informations- und Medienkompetenz. Bibliotheken sind demokratisch. Jeder Bürger darf sie nutzen, ganz egal aus welchem sozialen Umfeld er kommt. Gerade in Zeiten von Fake News ist es besonders wichtig, dass die Biblio- theksmitarbeiter den Schüler bei Re- chercheaufgaben unterstützt. Wie kann man aus Information Wissen machen? Was gibt es neben Suchmaschinen im Netz noch für Instrumentarien? Unsere Bücherei bietet durch ihre ansprechen- de Einrichtung auch einen angeneh- men Aufenthaltsraum und wird von der Schule sinnvoll ergänzend genutzt. Sie ist ein inspirierender und ansprechender Ort zum Lernen und Unterhalten. Jeder von uns weiß, dass das Lesen die Voraussetzung für Bildung ist und daher die Basis eines jeden Kindes bei uns in Kals sein sollte. Das zu erreichen ist immer noch ein Wunsch von mir, der mich nie ganz loslässt. So wäre es doch toll und eigentlich auch machbar, in Zu- sammenarbeit mit der Schule ein paar Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien Was uns an Kals freut! Julia Mühlburger, Lea und Lara Hanser Lesepaten für Schüler zu finden, die die Freude am Lesen aus verschiedens- ten Gründen noch nicht entdeckt haben, und sie dabei so gut es geht zu unterstüt- zen. Die Räumlichkeiten und die beste Lektüre hätten wir in Kals – nutzen wir sie doch für unser aller Zukunft. Dann steigen vielleicht schon bald auch die Zahlen der jetzt schon sehr fleißigen Teilnehmer des Sommerleseclubs, wo es auch immer etwas zu gewinnen gibt. Die heurigen Sommerleser dürfen sich auf einen feinen Nachmittag mit uns ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen der Bücherei freuen. Und wir freuen uns auf den Besuch unseres Chefredakteurs und die Vorstel- lung eines seiner Lieblingsbücher in der nächsten Ausgabe (Ergänzung Chefre- dakteur: "...und ich mich erst  ..."). Erich Kästner "Wenn ein Kind lesen gelernt hat und gerne liest, entdeckt und erobert es eine zweite Welt, das Reich der Buchstaben. Das Land des Lesens ist ein geheimnisvoller, unendlicher Erdteil. Aus Druckerschwärze entstehen Dinge, Menschen, Geister und Götter, die man sonst nicht sehen könnte. Wer noch nicht lesen kann, sieht nur, was greifbar vor seiner Nase liegt oder steht (...) Wer lesen kann, sitzt über einem Buch und erblickt mit einem Male den Kilimandscharo oder Karl den Großen oder Huckleberry Finn im Gebüsch oder Zeus als Stier, und auf sei- nem Rücken reitet die schöne Europa. Wer lesen kann, hat ein zweites Paar Augen, und er muss nur aufpassen, dass er sich dabei das erste Paar nicht verdirbt." Österreichischen Nationalbibliothek: Gutenberg-Bibel, Druck von Johannes Gutenberg, um 1454

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