GZ_Kals_2020_09

34  FODN - 75/02/2020 FODN - 75/02/2020   35 UMWELT & NATUR UMWELT & NATUR Anfangs für viel Gesprächsstoff, jedoch ist dieser Rauch für die Hackguthaufen laut Auskunft der Firma Lener völlig normal. Mit der Firma Winkler Hack- gut aus Nikolsdorf wurde ein Tag für Versuchszwecke hergenommen und das angefallene Astmaterial wieder in die Fläche zurückgeblasen. Diese Variante stellte sich für unsere Gegend als nicht ideal heraus, da einfach zu viel Astma- terial zusammenkommt und das Hack- gut zu dick aufgetragen wird. Mit Unterstützung von Holzer Rose- marie und ihrem Team konnten zahlrei- che kleinere und größere Projekte rea- lisiert werden. So springen sie immer wieder für Wegsanierungen und der- gleichen ein. Auch sind sie mit dem We- gneubau „Niederarnig-Haslach“ betraut worden, welcher im heurigen Jahr auch fertiggestellt wird, um an das Wind- wurfholz zu gelangen. Zudem wurde neben all diesen Auf- wänden auch mit der Aufforstung von zuvor aufgeräumten Waldflächen be- gonnen. Unsere überlegten Planungen vom Winter fielen auch dem Corona Lockdown zum Opfer, sodass nur ein Bruchteil der Aufforstungen zustande kam. Auf fertig aufgeräumten Schadflä- chen wurde über den Sommer hinweg mit der Schlagräumung begonnen, um die Flächen für die anstehende Auffors- tung vorzubereiten. Mit den Förderabrechnungen über das FWP-Projekt Kals (teure Seilungen über 50 EUR) und der Abrechnung nach Ele- mentarschäden der Gruppe Agrar wurde weitergemacht. Mit dem Rundschreiben soll darauf hingewiesen werden, dass der 31.10.2020 als letzter Termin für die Antragstellung zum Elementarschaden festgelegt ist. Für die Schneebruchschä- den gibt es ein ähnliches Fördersystem welches bis Ende nächsten Jahres läuft. Grundsätzlich wurde seit letztem Herbst darauf geschaut, Privatwaldflä- chen vor der Agrargemeinschaft auf- zuräumen, um hier einen Vorteil zu er- halten. Mit diesem System wurde auch heuer nach der Schneeschmelze weiter- gearbeitet. Bisher konnten über 85.000 Festmeter innerhalb der letzten zwei Jahre nach beiden Schadereignissen aufgearbeitet werden. Dieser Wert gilt Osttirol weit als am meisten aufgearbeitetes Schad- holz. Das es dadurch zu einzelnen wenigen Komplikationen oder Miss- verständnissen kommt, war nicht auszu- schließen. Doch diese Probleme wurden kurzerhand vom zuständigen Forstper- sonal erhoben und ausgebessert. Vorschau für das restliche Jahr Die Gebiete Dorferberg / falsche Retze und Gornerberg werden bis zum Jahresende hin halbwegs aufgeräumt sein. Von Arnig weg Talauswerts wird mit den Aufräumarbeiten im gewohnten Tempo weitergemacht und auch große Teile bereits fertig aufgeräumt sein. Man kann nur hoffen, dass auch in nächster Zeit keine gröberen Unfälle in Zusammenhang mit der Schadholzauf- arbeitung passieren werden. Von Tiroler Bildungsforum - Verein für Kultur und Bildung „I m Herbst gehört der Garten aufge- räumt! Laub wird entfernt und im Blumenbeet alles zurückgeschnit- ten, damit es ordentlich aussieht“. So hat man es häufig von Eltern oder Großel- tern gelernt. Wer aber unsere heimische Tierwelt unterstützten möchte, sollte im Herbst so wenig wie möglich im Garten machen. „Herbstlaub ist ein wertvolles Gut im Garten. Es sollte nur vom Rasen und von den Wegen entfernt werden.“, so Matthias Karadar, Projektleiter von Na- tur im Garten im Tiroler Bildungsforum. Im Blumenbeet oder im Gemüsegarten schützt eine 20 – 30 cm hohe Schicht den Boden und fördert das Bodenleben. Durch den Mulch hat man im Frühling deutlich weniger unerwünschte Bei- kräuter im Gemüsebeet und der Boden ist durch Regenwürmer schon bestens für die Aussaat vorbereitet worden. Auch viele andere Nützlinge finden hier ein tolles Winterquartier. Wer im Win- ter im Laub wühlt, wird schnell Marien- käfer in Kältestarre finden. Bei sehr viel Laub, kann man auch einen Laubhaufen anlegen. Hier verste- cken sich nicht nur Insekten sondern im besten Fall auch ein Igel. Idealerweise schafft man diesem im Zentrum eine kleine Höhle aus Holz. Man kann ein- fach zwei dickere Äste im Abstand von 60 cm parallel zueinander hinlegen und darauf im 90 ° Winkel wieder zwei Äste legen. So kann man eine kleine Pyrami- de schichten, die anschließend mit Laub bedeckt wird. Auch ein gekauftes oder selbst gebasteltes Igelhaus kann in so einem Laubhaufen aufgestellt werden. Im Blumenbeet sollte man verblühte Stängel und verdorrte Blätter nicht ab- schneiden. In den abgeblühte Blüten fin- den Vögel wie der Stieglitz im Winter noch Samen. Und unter, auf oder in den abgestorbenen Pflanzen überwintern jede Menge nützlicher Insekten. Wenn die Stängel im Frühling dann abge- schnitten werden, kann man sie bündeln und an einer geschützten Stelle aufstel- len. Denn es können hier beispielsweise noch Schmetterlingspuppen darauf sein, die erst etwas später im Jahr schlüpfen. Im zeitigen Herbst ist es auch an der Herbstarbeiten im Naturgarten Der Herbst nähert sich und der Garten muss für den Winter fit gemacht werden. Im Naturgarten gilt dabei: Weniger ist mehr. Zeit die Vogelnistkästen zu reinigen und die alten Nester zu entfernen. Diese sind meist voll mit Vogelparasiten und können die Jungvögel im nächsten Jahr befallen. Die Vogelnistkästen dann aber wieder aufhängen, denn im Winter nut- zen die Vögel die Nistkästen als Schutz vor der Kälte. Vieles von dem, was über den Winter stehen gelassen wird, ist im Frühling bereits zersetzt und liefert Dünger für die Pflanzen. So kann man die Natur für sich arbeiten lassen. Und sollten im nächsten Jahr die Schädlinge anrücken, sind die Nützlinge schnell zur Stelle, wenn sie im eigenen Garten überwin- tern können.

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