GZ_Leisach_2020_09

Z‘Mittag auf der Gartenbank rast i frei und froh. Do wear i a vom Bett nit krank, do beißt mi a koa Floh! Virgen, 22. Febr. 1964 Vier Gedichtlein von Apollonia Müller Froh grüß ich dich o Vaterhaus, du trautes stilles Heim, gedenke stets herzin- niglich in Lieb und Treue dein. Herrlich die Geranien blühn, ringsherum die Fluren grü‘n, Vögel fliegen um das Haus drum zieh ich noch nicht gerne aus. (Herbst 64) Zum Abschied von der Heimat Leidentränen hab geweint. Freudtränen wollt ich weinen wenn wieder wir vereint. Der Klammbach rauschet immerfort und singt sein altes Lied. Vernehm ich auch kein einzig Wort, mir klingt‘s so traut und lieb. Virgen, Mai 64 LeBenSerinnerunGen Der APoLLoniA mÜLLer – „GLiTZnScHmieD-PLone“ Es war ein beschwerliches Leben der „Plone“, ihre Geschwister waren längst verstorben. Etliche Jahre lebte sie al- lein im Eltern- haus, ehe sie dann im Haus der Gemeinschaft der Tertiarschwes- tern in Virgen Aufnahme fand, in Leibrente – nach ihrem Tod sollte das Anwesen dem Kloster – dem Orden der Tertiarschwes- tern in Hall i.T. – zufallen. Dennoch schien ihre Lebensart glücklich und zufrieden ge- wesen zu sein, wenn man die nachstehenden Gedichte von ihr so betrachtet: Drei lustige Verslein von Plone Dös Galitzenschmied-Häusl ist mit Ziagln nui deckt drum blost a der Sturmwind koa Schindl mehr weck. Iatz kann‘s nimma rinnen, weil‘s all‘s ischt gleim zua. Im Häusl dos Hexl hat a woll sei Ruah. Do, wo der Klammbach rauscht bin i dahoam. Han do a lang schon g‘haust, lei i – alloan. Heimat, Sept. 62 28

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