GZ_Leisach_2020_09

12 Vorzeitiger Abtrieb von der Kofelalm Die Leisacher Kofelalm steht im Eigentum der Gemeinde Leisach. Das gesamte Gebiet umfasst eine Fläche von über 1.000 ha, rund 350 ha zählen zur bevorzugten Weide- fläche. In Summe haben 6 Leisacher Bauern dort Anfang Juni 115 Mutterschafe, 77 Läm- mer, 8 Widder und zwei Pferde aufgetrieben. Im August wurden unweit des beliebten Wall- fahrtsweges nach Maria Luggau („über den Kofel gehen“) und im Nahebereich der „Schaflerhütte“ tote Lämmer und Schafe ge- funden. Erste Untersuchungen durch Amtstier- arzt Mag. Vinzenz Guggenberger am 22. August haben den Verdacht auf Risse durch einen Wolf ergeben. Die Ergebnisse der entnommenen DNA-Proben waren bei Redaktionsschluss der Gemeindezeitung noch nicht bekannt, auf Grund der massiven Biss- spuren ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Verdacht erhärtet, aber sehr groß. Da trotz durchgehender intensiver Beobach- tung der Schafherden weitere Tiere in den Folgetagen getötet oder schwer verletzt wur- den, haben sich die Schafbauern zu einem vorzeitigen Almabtrieb entschlossen. Dieser erfolgte schließlich am 28. August, rund drei Wochen früher als in einem Normaljahr. Neben den zwischenzeitlich in Summe 18 tot aufgefundenen Tieren konnten beim Abtrieb weitere 32 Tiere nicht mehr aufgefunden worden. Trotz mehrerer Nachsuchen mit Unterstützung zahlreicher Freunde und Familienmitglieder der Schafbauern mit bis zu 20 Personen und Unterstützung durch Drohnen konnte bis dato keines dieser fehlenden Tiere mehr entdeckt werden. Zu den getöteten Tieren zählen Lämmer genauso wie auch ein rund 110 kg schwerer Widder. Das Land Tirol wird voraussichtlich die Tierverluste mit Pauschalsätzen entschädi- gen. Bleiben wird den Schafbauern auf jeden Fall der emotionale Verlust, der enorme zu- sätzliche zeitliche Aufwand für die Beobach- tung und Nachsuche sowie die Unsicherheit, was in den Folgejahren passieren wird. Herdenschutz nach den bisher gängigen

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