GZ_Tristach_2020_09

8 Hoch und Heilig Sept. 2020 A uf die Initiative von Dekan Mag. Bernhard Kranebitter und dem Bildungshaus Osttirol unter der Leitung von Dr. Gabriele Lehner und der Marktgemeinde Innichen als Projektträger wurde der Osttiroler Pil- gerweg „Hoch und Heilig“ entwickelt. Es galt, Osttiroler Wallfahrtsorte grenz- überschreitend als „EU interreg Pro- jekt“ mit Maria Luggau, Innichen und Heiligenblut zu verbinden. Nach drei Jahren intensiver Vorar- beit gemeinsam mit Revital, der Stadt- gemeinde Lienz, der Marktgemeinde Innichen und Heiligenblut, mit den anderen an der Strecke liegenden Ge- meinden und Agrargemeinschaften, den Tourismusverbänden, den Dekana- ten und Pfarren und einer Projektgrup- pe aus neun freiwilligen Mitarbeiter/- innen wurde der Weg am 1. Mai 2018 durch Bischof Dr. Hermann Glettler offiziell eröffnet. Der Weg verbindet in neun Etappen auf ca. 200 km und 13.000 Höhen- meter in Auf- und Abstieg jahrhunder- tealte Pilgerstätten, Wallfahrtskirchen und Kapellen. Er folgt auf weiten Stre- cken ursprünglichen Wallfahrtswegen und ist dabei spirituellen, historischen und kulturellen Schätzen auf der Spur. Er durchmisst unser Gemeindegebiet von der Lavanter Kirche kommend zum Kreithof, weiter zum See und nach Ulrichsbichl. Über die beachtlichen Kunstwerke in Kirchen und Kapellen entlang des Weges informierte Dekan Dr. Franz Troyer am 18. Juni im Großen Saal in einem interessanten Vortrag. „Hoch und Heilig“- der Name ist Programm: Das „Hoch“ steht für das Erhebende auf diesem Weg und die alpinen Anstiege, das „Heilig“ für das Heilsuchen, Heilwerden und die Be- gegnung mit dem Heiligen. Seit Jahr- hunderten tragen Menschen Kummer und Leid, Bitte und Dank zu Wall- fahrtskirchen und vor Gott. Sie gehen getröstet und gestärkt von diesen See- lenheilstätten nach Hause. Votivtafeln geben lebhaft davon Zeugnis. Der Osttiroler Pilgerweg hat ausge- zeichnete Presse. Er wurde in diversen Medien mit eindrucksvollen Bildern dargestellt und begeistert beschrieben. Mit einem Beitrag von Stefan Rosen- boom schaffte er es in das schöne Buch: „Pilgern - Wege der Stille: Un- terwegs auf den bedeutendsten Pil- gerpfaden der Welt“ (liegt in unserer Bücherei auf). Pilgern, sagt man, ist beten mit den Füßen. Pilgern ist mehr, pilgern ist beten mit allen Sinnen: das Auge wei- det sich an den Wundern der Schöp- fung, das Ohr hört sich satt an der Musik der Welt, am Banalen und Er- habenen, die Nase saugt ein, was ihr an Gerüchen und Düften geboten wird, die Haut wird von Wärme und Wind umschmeichelt, von Nässe und Käl- te bedrängt und der Gaumen kommt beim abendlichen Mahl auch nicht zu kurz. Wer könnte da nicht zum Gottes- lober werden? Pilgern eint alle großen Religionen. Burgl Kofler Hoch und Heilig - Der Osttiroler Pilgerweg 9 Tagesetappen - 200 Kilometer - 13.000 Höhenmeter Der Pilgerweg führt vorbei am Bildstöckl beim Kreithof

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