GZ_Tristach_2020_09

Sept. 2020 Arzneibuch 1709: „Pestilenz“ | Reparaturcafé 7 I n mehreren Medien wurde Coro- na als „die Pest des 21. Jahrhun- derts“ bezeichnet. Im Arzneibuch der Familie Ortner, vlg. Frieslmair, aus dem Jahre 1709 sind mehrere Seiten dem Thema Pestilenz gewidmet. Zu der Zeit war die Pest in Europa noch weit verbrei- tet. Der nebenstehende Artikel beschreibt die Symptome der Pest, unter anderem Schweiß, Fieber, Atemnot, Geschmacks- veränderungen, Mattigkeit. Als weiteres Mittel gegen die Pest wird im Buch fol- gende Mischung empfohlen : Baldrian, Natterwurzel, Angelika, Pimpernelle, einen Kern großer Nüsse, alles gemein- sam zum Pulver gemacht, mit einem Teil Holundersulze, zwei Teile Mithri- dat*, anmachen. Davon jeden Morgen eine Messerspitze voll einnehmen. Eine Stunde fasten, dann ist der Mensch 24 Stunden sicher. „Das ist in einem großen Sterben probiert und erfahren worden. “ Burgl Kofler *Mithridat = ein uraltes Arzneimittel, verwendet als Gegengift bestehend aus einer Kräu- termischung aus Fenchelsamen, Kümmel, Anis und vielen anderen mysteriösen Ingredi- enzen wie Krötenfleisch, Entenblut usw. Es schien um 1700 ein gängiges Arzneimittel gewesen zu sein, denn es kommt in mehreren Rezepten vor. Corona - „Die Pest des 21. Jahrhunderts“ „Für die pestilenz / darbey man erkennen kan / ob einem die pest ankommt.“ Mund- Nasenschutz bitte bereithalten! „Ich schütze Dich und Du schützt mich!“

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