GZ_Thurn_2020_08

Seite 44 A LLGEMEIN Am 20. Juni 2020 um die Mittagszeit verstarb Ilse Nemmert im 68. Lebens- jahr, für uns alle völlig unerwartet, zu Hause in ihrer Wohnung in Perchtolds- dorf an einem Aneurysma. Sie hatte sich nach Beschwerden in den letz- ten beiden Tagen noch am Vormittag des 20. Juni im Gesundheitszentrum durchchecken lassen, es wurden keine Auffälligkeiten entdeckt. Die Enkelkinder Emilia, Laurin und Anna vermissen eine kulturvermit- telnde, zu Sprachspielen animierende, handpuppenspielende Großmutter. Wir als Söhne verlieren mit Ilse eine großartige Mutter, die uns, eingebettet in klare Strukturen und Regeln, immer den Blick über den Tellerrand hinaus- gewiesen hat und uns diesen nicht nur ermöglicht, sondern uns dazu auch er- muntert hat. Als Lebenspartnerin und Wegbegleite- rin war sie eine kritische und unterstüt- zende Stimme, die gefordert und auch gefördert hat. Als Schreibende war sie eine, die Neues gesucht und es dabei auch ge- wagt hat, vertraute Wege zu verlassen und sich in Sprache und Thema in un- bekanntes Neuland vorzuwagen. Uns allen wird Ilse in Erinnerung blei- ben als Kämpferin für die Gleichbe- rechtigung der Frauen in der Gesell- schaft und vor allem in der Kirche, als Visionärin mit vielen kreativen und mitunter kuriosen Ideen, als Organistin in der St. Nikolauskirche in Thurn, als Chorleiterin von „Dorfvocal“ und als angehende Autorin. Wir hoffen du hast gefunden, was du dein ganzes Leben lang gesucht hast! Ruhe in Frieden! Pfiati! Der Nachruf wurde bei der Gedenk- messe am 26.06.2020 in der Pfarr- kirche St. Andrä in Lienz und am 03.07.2020 am Baumgartner Friedhof in Wien von ihrem Sohn Johannes Nemmert vorgetragen. Anda kam am 5. Dezember 1949 als Sohn von Alois und Maria Possenig zur Welt. Er wuchs mit seinen Ge- schwistern Lois, Sepp, Anna, Rosa und Maria am Barlerhof auf. Die zwar materiell karge aber schöne Kindheit, die er dort verbrachte, er- möglichte es ihm bereits früh, mit sei- ner späteren Leidenschaft in Kontakt zu kommen. Die seinerzeit zur Be- wirtschaftung unentbehrlichen Pferde sollten in seinem Leben eine beson- dere Rolle einnehmen. Sportlich betä- tigte er sich beim „Fingerhakeln“ sowie dem Ranggeln. Um später den Bartlerhof übernehmen zu können, begann Anda im Jahre 1966 eine Landwirtschaftslehre. 1971 kam Sohn Erich zur Welt und im selben Jahr legte Anda die Jagdprü- fung ab. 1972 übernahm er schließlich den Bartlerhof von seinem Vater und be- wirtschaftete ihn im Vollerwerb weiter. In dieser Zeit hatte Anda jedoch einen schweren Motorradunfall, an dem er länger zu leiden hatte. 1975 begann er das Stubenhaus auf- zustocken, um den am Hof lebenden Angehörigen mehr Platz zu verschaf- fen. Das hofeigene, kleine Sägewerk wurde modernisiert und war in den folgenden Jahren für zahlreiche Stall- und Häuslbauer in den umliegenden Gemeinden eine wichtige Anlaufstelle. Außerdem mussten noch den Feldern die Spuren des Hochwassers 1968 ge- nommen werden, was bis in die 80er- Jahre andauerte. Parallel dazu konnte Anda mit seinem Pferdegespann als Kutscher für Hoch- zeitspaare Anerkennung erwerben und in der Pferdezucht erste regionale Er- folge verbuchen. 1984 heiratete er Paula Siessl. 1987 kam Sohn Andreas zur Welt und ihm folgte 1991 Tochter Nadja, die nach und nach ebenso am Hof mithalfen. Im Jahr 1990 verlor Anda seinen Vater Alois und 1997 viel zu früh nach lan- ger Krankheit seine Schwester Maria. Seine Mutter Maria verstarb 2002 nach längerer Krankheit, bis zum Schluss liebevoll gepflegt von seiner Schwe- ster Nanne. Es verging kein Tag, an dem sich Anda nicht seiner Leidenschaft – der Norik- erzucht – widmete. So feierte er sei- nen größten Erfolg durch den Gewinn bei der Bundesjungstutenschau 1998 mit seiner Stute Cora. In den darauf- folgenden Jahren stellten sich weitere Erfolge auf Landesebene ein. Im Jahr 2001 kam Andas erstes Enkel- kind Emanuel auf die Welt und im Jahr 2004 folgte Elias. Er besuchte seine beiden Enkel oft und wird ihnen als „Bartopa“ in Erinnerung bleiben. Dem weiteren Tatendrang setzte eine schwere Erkrankung, die auf einen Zeckenbiss zurückgeht, Grenzen. Die körperlich anspruchsvollen Arbeiten am Hof wurden für Anda mit der Zeit auch immer beschwerlicher. Dennoch bewirtschaftete er den Bartlerhof wei- ter und schulte nebenbei seine Tochter Nadja auf dem Hof ein, den er ihr im Jahr 2016 überschrieb. 2017 blühte Anda noch einmal durch die Geburt seiner Enkelin Verena auf, mit der er viele schöne Tage verbrin- gen durfte. 2019 erhielt Anda die Diagnose Leu- kämie. In dieser schwierigen Zeit ver- starb völlig unerwartet seine Schwester Nanne, die wie er das ganze Leben am Bartlerhof verbrachte. Im Juni des heurigen Jahres wurde es traurige Wahrheit, dass sich seine Krankheit wieder verschlimmert hat. Am Freitagvormittag, dem 10. Juli, gab Anda sein Leben dem Schöpfer zu- rück. Ruhe in Frieden! Andreas Possenig Andrä Possenig † 10.07.2020

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