GZ_Thurn_2020_08

Seite 19 A LLGEMEIN Das Schleinitzkreuz (Gedenkkreuz) Als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem 2. Welt- krieg und zum Gedenken an die Gefallenen und Vermiss- ten beider Weltkriege wurde das 7 m hohe und 350 kg schwere Lärchenkreuz am 27. Juli 1950 von 18 Bur- schen auf die Schleinitz ge- bracht und dort aufgestellt. Für den Transport des Lär- chenkreuzes von Oberdrum auf die mehr als 2.000 m hö- her gelegene Schleinitz, zu- erst mit Pferdetransport und die letzten 900 Höhenmeter mit Manneskraft, wurden 11 Stunden benötigt. Beim Einweihungsgottes- dienst sagte Pfarrer Willi Meißl in seiner Predigt unter anderem: Möge das Kreuz mit seiner Inschrift „Das Zei- chen Christi – Heil der Welt“ über die drei Gipfelkreuze im Norden (Schleinitz), Osten (Ederplan) und Sü- den (Hochstein) die Wacht über dem Lienzer Talboden halten, reicher Gottesse- gen herniederfließen und diese Mahnmale des Got- tessohnes kräftigen Schutz in den neudrohenden Ge- fahren bieten. Diese drei Kreuze werden auch heute noch als Heimkehrerkreuze bezeichnet. Pfarrer Willi Meißl fuhr da- mals mit dem Fahrrad von Hopfgarten i.D. nach Ober- lienz, stieg auf die Schleinitz und hielt dort den Gottes- dienst. Die Straßen waren damals noch nicht asphal- tiert. Im Jahr 2015 hat sich ein Team aus 11 Personen ge- bildet, um auf Bitte eines mittlerweile verstorbenen ehemaligen Kreuzträgers das Schleinitzkreuz zu er- halten, wenn nötig auszu- bessern (z.B. nach Blitzein- schlag) und alle fünf Jahre eine Gedenkmesse dort zu organisieren und abzuhal- ten. Das Friedenskreuz Durch modernste Technik wurde im Jahr 2015 ein Alu- kreuz mit 15 m Höhe und 10 m Breite als Schulprojekt unter Lehrer Klaus Obe- regger von drei Schülern der Berufsschule Lienz ge- baut. Die LED-Technik mit Batterien und Photovoltaik gestaltete der Elektrofach- mann Michael Kurzthaler aus Thurn. Mit 28 Personen unter Füh- rung von Christian Spo- rer wurde das gesamte Equipment aus Aluleitern, Stahlseilen, LED-Beleuch- tung, Batterien usw. auch heuer wieder mit Buckel- kraxen und Rucksäcken die 900 Höhenmeter auf die Schleinitz getragen. Dieses Alukreuz stand süd- seitig vor dem 7 m Lärchen- kreuz und wurde eine Nacht lang beleuchtet. Am Sonn- tag, 26. Juli, wurde es ab- gebaut und nach der Messe ins Tal getragen. Auf über 8 km (von der Fischwirtbrücke in Lienz bis zum Querbalken des Schlei- nitzkreuzes gemessen) war das Friedenskreuz mit freiem Auge sichtbar. Dieses Friedenskreuz soll uns daran erinnern, wie gut es uns heute geht und dass wir in einem freien Land le- ben dürfen. Die Kreuzerrichter im Jahr 1950 Unter Jungbauernobmann Josef Stotter, vlg. Pöschl (damals 30-jährig) lief das gesamte Projekt. Von den damals insgesamt 25 Kreuz- errichtern leben noch drei Personen: Otto Gutternig vom vlg. Hansler (damals 15-jährig) wohnt in Oberdrum, Anton Harrasser vom vlg. Kehrer (damals 17-jährig) wohnt in Badgastein, Anton Stotter vom vlg. Pöschl (damals 15-jährig) wohnt in Innsbruck. Das Team um Herbert Oberhauser beim Ausmessen der 123 Punkte für den Christuskopf, der sich über 500 Höhenmeter erstreckte, geplant vom 19-jährigen Martin Stotter. Impressionen:

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