GZ_Kartitsch_2020_07

Seite 37 Ausgabe 85 Historisches - Teilwälderstreit Landtag beschlossene Änderung der Tiroler Gemeindeordnung wurde in der Folge allen Tiroler Gemeinden ermöglicht, strittige Teilwälderfragen nach diesem bei den drei Osttiroler Gemeinden angewendeten Kompromiss zu lösen. Beinahe sämtliche Ge- meinden des Bezirkes Lienz und des Pustertales, aber auch viele andere Gemeinden Tirols mach- ten davon Gebrauch. Nach geneh- migten Gemeinderatsbeschlüssen wurde durch eigene Abtretungs- formulare die Grundbucheintra- gung des Waldes an den jeweili- gen Besitzer ermöglicht. Die Eröffnung des Grundbuches für Kartitsch mit Richtigstel- lungsverfahren ist mit 1. Juli 1913 beim Bezirksgericht Sillian datiert. Die Teilwälderfrage zu Beginn des vorigen Jahrhunderts entstand mit der Grundbucherstellung und bewegte die bäuerlichen Gemüter Tirols über Jahrzehnte, teilweise bis heute, denn letztlich hängt auch die noch heute unbefriedi- gende Regelung Gemeindegut - Agrargemeinschaften damit zu- sammen. Inzwischen weiß man, dass vor allem durch die in Jahrhunderten sich veränderten verschiedenen Gemeinschaftsformen und Be- griffsdeutungen die Grundbuch- beamten bei dessen Anlegung überfordert waren. Zudem wurde Besitz und Nutzung von Wald in verschiedenen Gegenden Tirols und oft sogar von Ort zu Ort un- terschiedlich praktiziert. Der vor- ne erwähnte Kompromiss war daher eine nicht juristisch, son- dern eher politisch entschiedene Lösung. Dass im zehn Jahre dau- ernden Tiroler Teilwälderstreit schließlich zugunsten der privaten Waldbesitzer entschieden wurde, ist vorrangig dem unermüdlichen Einsatz Josef Schraffls zu danken und die eingangs erwähnte Eh- rung durch die Gemeinde Kar- titsch zurecht wohlverdient. Zum leichteren Verständnis wurden in diesem Bericht manche Details weggelassen, einige Begriffe auch vereinfacht und daher viel- leicht ungenau formuliert. Ludwig Wiedemayr Wo man nicht niedoleg, hot man nicht auziklaubm. Liaba isch mo „hon ih´s“ ols wia „hätt ih´s“. Wer ´s Klane et ehrt, isch ´s Groaße et wert. Hintnnoch reitit die olte Urschl. Wo ih recht hon, hon ih recht. Warsche et aufngstiegn, warsche et ochagfoll. Oftamo tut man mehr dowortn awia dospring. A gscheida Henne legt oft ah zuvlour. Seltn a Schode uhne an Nutzn. Neue Besn keahrn guit, obo die oltn kenn die Winkl. Den wöllat ih et und wenn a an goldan Gotto nochzoichn taat Wos ih et waß, mocht mih et haß. De rutscht va lauto hale auwarts leichta awia owärts. Brat isch er wia a Anislaabe und long wia die Johannisnocht. An Hintra wia a Gottowond. Wia a gspiebma Gerste. Durre wia Kruzis,- wia a Schate,- wia a Kraxe. Die Baurn san keck, de werfn in Rotz weg, die Hearn san Schweine, de pockn in Rotz eine. Va lauto heilig do Tog, in Mohnstompf drinnhuistn. A groaßis Gebille isch bold amol stille. Wia man in Wold inne schreit, aso kimmts hinto. A laardo Sock steaht et longe. Wenn´s die Köpfe dogschoffn, hobm die Füaße ah leicht Plotz. A Scheit allane brinnt et. Wer volaft, hot´n Plotz vokaft. Va die Kindo und va die Loppm mussch du die Wohrhat dotoppm. Hilda Außerlechner Redensarten - Sprüche - Sager

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