GZ_Gaimberg_2020_07

40 40 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Chronik i i Nummer 66 - J li 2020 Gott fügt die Dinge und sie werden gut sein Vor 30 Jahren verstarb Bgm.-Stv. Maurermeister Karl Bachlechner „Heuer passiert etwas“ soll der Verstorbene, der uner- wartet aus vollem Schaffen, selbstloser Arbeit gerissen wurde, und an dessen Gra- besrand wir in innerer Be- wegung und schmerzlicher Betroffenheit stehen, in den vergangenen Monaten des Öfteren gesagt haben. Und tatsächlich ist etwas sehr Bedrückendes, ein schier un- ersetzlicher Verlust für Fami- lie und Betrieb eingetreten. Während einer Verhandlung in der Torgasse in Lienz am 13. Juni von einem Herzstill- stand betroffen, erwachte er nicht mehr aus dem Koma und um 14:00 Uhr des Sams- tags, 23. Juni 1990, hörte das Herz endgültig zum Schlagen auf. Die guten Werke folgen den Verstorbenen nach. Das zeigt sich in der dankbaren Teilnahme vieler hunderter Menschen aus dem ganzen Bezirk und ist Zeugnis aufrichtenden Trostes für die schwer geprüfte Familie. Maurermeister Karl Bach- lechner war mir durch 18 Jahre ein lieber Weggefährte und gutwilliger Helfer in der Kommunalpolitik. Im Zu- sammenhalten und mutiger Weiterarbeit kann das Werk des Verstorbenen gewiss in seinem Sinne weitergeführt werden. Dir, lieber Karl, wünschen wir in dankbarem Gedenken „Gottes Freude und Friede“. (aus der Grab- rede von Alt.-Bgm. Peter Duregger im Juni 1990 im Friedhof Nußdorf) Karl Bachlechner, am 9. Ok- tober 1918 in Innichen als Sohn des Maurermeisters Thaddäus Bachlechner aus Außervillgraten und dessen zweiter Frau Paula geboren, war das älteste Kind und hatte vier Geschwister. Die Volks- schule besuchte Karl in Inni- chen und in Panzendorf. Er arbeitete dann wie seine Brü- der im elterlichen Betrieb und suchte den Winter über Arbeit beim Flussbau oder auf der damaligen Großbaustelle in Kaprun. Und dann kam der Krieg. Bereits 1939 hatte Karl Bachlechner mit Mena Kantschieder aus Abfalters- bach die Ehe geschlossen. Es war eine Kriegstrauung am 31. Oktober, denn schon am 3. November musste der junge Ehemann zum Arbeits- dienst einrücken. Im 4. Gre- nadierregiment 438 erlebte er den ganzen Krieg mit, wurde im September 1941 und im Jänner 1942 zum Glück nicht allzu schwer verwundet und stieg in den Rang eines Unter- offiziers auf. Infanteriesturm- abzeichen, Krimschild, EK II geben Zeugnis vom Frontein- satz. Nach dem letzten Urlaub 1944 kehrte Karl Bachlech- ner am 28. Juni 1946 gerade am Geburtstag seiner sechs Jahre alten Tochter Erika aus der Kriegsgefangenschaft in England heim. Die junge Fa- milie hatte in Nikolsdorf eine Wohnung gefunden und noch während des Krieges kam Sohn Engelbert zur Welt, es folgten die Söhne Günther und Gerd. Nach dem Besuch der Bauhandwerkerschule in Villach legte Karl Bachlech- ner im Jahr 1960 die Prüfung zum Maurermeister ab. Zwi- schenzeitlich hatte man in der Wartschensiedlung ein geeig- netes Baugrundstück gefun- den und mit dem ihm eigenen Unternehmungsgeist begann Karl in der Nachkriegszeit mit der Fortführung der Fa. Bachlechner Bau, (gegr. 1912). Ehefrau Mena und die Mitarbeiter waren ihm in die- ser Zeit unersetzliche Helfer. Großer Arbeitseinsatz, fachli- ches Können und sehr kulante Preise verhalfen dem aufblü- henden Unternehmen Bach- lechner nun bezirksweit zu gutem Ruf. Unzählige Fami- Überreichung der Verdienstmedaille des Landes Tirol am 15. August 1983 durch LH Eduard Wallnöfer. Foto: Landespressestelle Kirchliche Feste nahm Karl Bachlechner (rechts im Bild) gerne wahr. Vizebürgermeister Karl Bachlechner bei einer Jungbürger- feier Mitte der 70er Jahre. Foto: DI Gottfried Wieser Foto: „Peheim Sepp“

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