GZ_Gaimberg_2020_07

38 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Chronik 8 Di i Nummer 66 - J li 2020 Ehrung des Landes und der Gemeinden Tirols für die Erhebung der Flurnamen Am 27. Februar 2020 wurden langjährige Chronistinnen und Chronisten im Panora- ma-Saal der Bezirkshaupt- mannschaft Lienz von Frau Landesrat Dr. Beate Palfra- der geehrt. Im Rahmen die- ser Veranstaltung erhielten die Bürgermeister mit ihren Chronisten eine Kopie der UNESCO-Urkunde zur Auf- nahme/Erhebung der Flur- namen ihrer Gemeinde. Die Flurnamen des Bundeslan- des Tirol wurden in die Liste des immateriellen (geistigen - vereinfacht ausgedrückt) Kulturerbe Österreichs auf- genommen. Die offizielle Be- gründung für diese Aufnah- me lautet: Damit konnte der Erhalt des Kulturgutes „Flur- namen“ für die kommenden Generationen gesichert wer- den. In unserer Gemeinde Gaim- berg war es so wie auch in manchen anderen Gemein- den, dass der Gemeindewald- aufseher (bei uns Herr Franz Tscharnig) die Erhebung der Flurnamen zusätzlich über- nahm. Als „Eingeborener“, und noch dazu aus der bäuer- lichen Welt stammend, war er schließlich geeigneter dafür als ich „Zugezogener“. Im Notfall schnell zur rich- tigen Stelle Die Flurnamen haben auch für die Notfallplanung und bei Katastropheneinsätzen besondere Bedeutung. Sie ermöglichen dabei leichtere Kommunikation mit ortsan- sässigen Einsatzkräften und die rasche Bestimmung der Einsatzorte und verkürzen so die Einsatzzeiten. Weil die Flurnamen öffentlich über das landeseigene Karten- system Tiris zur Verfügung stehen, haben auch die Ret- tungsorganisationen jederzeit direkt Zugriff. Zu den Flurnamen passt der Hinweis, dass die Hofnamen - aus denen ja viele Familien- namen entstanden sind - un- serer drei höchstgelegenen Höfe aus dem Slowenischen stammen. Dazu ein ganz klei- ner Auszug aus „Slawische Ortsnamen im Lienzer Be- zirke“ von Prof. A. Unterfor- cher (Professor in Prag, Genf u. a. Univ.-Städten, aus Am- lach stammend, geschrieben vor mehr als 100 Jahren): Zabernig bedeutet nach sei- ner Forschung „hinter einem Bichl, Hügel, Berg“, was dort zutrifft. Kollnig - kel- nik käme vom slowenischen Kolo, „Kreis, Rad“, was er mit „Fuhrmann“ verbindet. Tscharnig - cernik wäre mit „schwarz“ gleichzusetzen. Im Gegensatz zum Iseltal, wo es von slawischen Flurna- men nur so wimmelt, gibt es in Gaimberg keine nennens- werten anderen. Matrei i. O. hieß ja lange Zeit Windisch- Matrei, wobei die „Windi- schen“ als Bezeichnung für die Slowenen in Unterkärn- ten jedenfalls unserer älteren 2012 geschah die Hauptarbeit mit den Flurnamen. Franz Tscharnig über seinem Werk.

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