GZ_Gaimberg_2020_07

12 12 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gemeinde Di i Nummer 66 - J li 2020 Interviews über die Corona-Zeit Eva Weiler hat die Vertreter der heimischen Vereine und andere Gemeindebürger über ihre Erfahrungen und Eindrü- cke während der Quarantäne befragt. Scheinbar hat der „Lock-Down“ mit all seinen immensen sozialen und wirt- schaftlichen Folgen dennoch etwas Gutes bewirkt: Viele Eltern hatten mehr Zeit für ihre Kinder, niemand hetzte mehr von einem Termin zum nächsten. Die Corona-Krise hat so manches Hamsterrad zum Stillstand gebracht und die Möglichkeit geschaffen, aus dem gewohnten Treiben auszusteigen und Prioritäten zu überdenken. SchülerInnen und ihre Be- treuerInnen zu Hause und in der Schule wurden vor völ- lig neuen Herausforderungen gestellt, während ältere und alleinstehende Menschen wohl besonders unter dem fehlenden Kontakt zu ihren Familien und Freunden lit- ten. Hoffen wir nun, dass die vielfachen finanziellen Probleme bewältigt werden können und auch das gesell- schaftliche Leben wieder ei- nen Aufschwung erlebt. Ein passendes Motto könnte sein: „Schwierige Straßen führen oft zu wunderschönen Zie- len“. MMag. Gernot Kacetl, Chor- leiter des Kirchenchores Wie hast du die Zeit der Aus- gangsbeschränkungen emp- funden? Eigentlich als sehr entschleu- nigend. Gab es große Herausforde- rungen für dich? Die Umstellung auf Homeof- fice und der familiäre Alltag waren wohl die größten Her- ausforderungen für mich. Wie hat sich die Corona- Pandemie auf dein Arbeits- leben als Musikschullehrer ausgewirkt? Die SchülerInnen wurden via Skype, WhatsApp, E-Mail oder Telefon unterrichtet, was im Instrumentalunter- richt schon eine gewisse He- rausforderung darstellt, da z. B. Anweisungen zu Haltung und Spiel nur mündlich oder schriftlich gemacht werden können. Welche Auswirkungen gab bzw. gibt es für den Kirchen- chor Grafendorf? Drei Monate lang gab es kei- ne Proben und keine direkten Kontakte, was schon einen herben Einschnitt bedeutete. Sämtliche liturgische Feiern und Veranstaltungen mit Chor (Ostern, Pfingsten, Firmung, Fronleichnam, Kirchtag, Begräbnisse, Lange Nacht der Kirchen etc.) konnten und können in der geplanten Form nicht stattfinden. Das hat es so noch nie gegeben. Auch die Kinderchorproben und geplanten Auftritte muss- ten ausgesetzt bzw. abgesagt werden. Wie blickst du in die nähere Zukunft? Seit 4. Juni probe ich wieder mit dem Kirchenchor. Wir freuen uns auf den gemeinsa- men Chorausflug in die Süd- steiermark im September und die am 3. Oktober geplante Firmung in Gaimberg. Eben- so freue ich mich wieder auf den Kinderchor und hoffe mit dem neuen Schuljahr wieder mit den Kindern jeden Frei- tag musizieren zu dürfen. Üb- rigens würde ich mich über Neuanmeldungen freuen!!! Vroni Amann vom Kath. Familienverband Gaimberg Wie hast du die Zeit der Aus- gangsbeschränkungen emp- funden? Die Zeit der Ausgangsbe- schränkungen war für mich eigentlich sehr entspannend. Keine Termine (v.a. unserer Kinder) stressten mich und man brauchte keine Angst zu haben, etwas zu versäumen. Ein paar Wochen lang hat- te man ein ungutes Gefühl, auch wenn man jemandem begegnete. Insgesamt war es eine spannende und unver- gessliche Zeit, in der ich vor allem viel an jene dachte, die es nicht so gut haben wie wir. Gab es große Herausforde- rungen für euch? Dass ich unsere Mame so sel- ten sehen konnte, hat mich schon belastet. Außerdem forderte mich das Home- schooling unserer Kinder sehr. Einerseits hatten wir nicht die vollständige Über- sicht über die verschiedenen Aufgaben und andererseits war es mühsam, die Kinder bei Laune zu halten, beson- ders als es dem Ende zuging. Florian und Valentina sind jetzt nach einem „gewöhnli- chen“ Schultag gut gelaunt und machen ihre Aufgaben zu Hause auch viel lieber. Nicht selten hat‘s gekracht. Wie hat sich die Corona- Pandemie auf dein Arbeitsle- ben als Lehrerin in der LLA ausgewirkt? Ich sah meine SchülerInnen und KollegInnen nur zwei Mal und das online. Diese Form zu unterrichten wäre nichts für mich, da müsste ich meine Arbeit wechseln. Wir haben alle gemerkt, wie wichtig es ist, einander per- sönlich zu treffen. Leider blieben schwache SchülerIn- nen total auf der Strecke. Welche Auswirkungen gab bzw. gibt es für den Katho- lischen Familienverband in Gaimberg? Wir konnten bzw. können heuer leider keine Veran- staltungen durchführen. Als erstes fiel die Fastensuppe aus, dann hätten wir noch ein Projekt mit dem Verein „Die Bichlböllerer“ und ein Frei- luftkino geplant gehabt. Der Gaimberger Kirchtag mit der Kinderbetreuung wird auch nicht stattfinden. Wie blickst du in die nähere Zukunft? Das Abstandhalten und Hän- dewaschen sind momentan automatisiert und werden uns sicher noch länger begleiten. Hoffentlich haben wir aus der Krise auch etwas gelernt, zum Beispiel einheimische Lebensmittel und Produkte vorzuziehen. Früher oder spä- ter wird uns die stressige Zeit wohl wieder einholen.

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