GZ_Tristach_2020_06

18 Nachrufe Juni 2020 Unsere Verstorbenen L eonhard Hopfgartner, geboren am 30. Oktober 1931 – stammt aus einer kinderreichen Bauernfamilie - dem „Pföß“ in Dölach - Gemeinde Hopfgarten im Defereggental. Er war das sechste von insgesamt zwölf Kindern. Bis zum 22. Lebensjahr arbeitete Leonhard am elterlichen Hof mit. Er wollte immer Bauer werden. Nach dem Besuch der Landwirtschaftlichen Lehranstalt (LLA) Lienz erfolgte der Wechsel an die HBLA Raumberg, wo er 1958 maturierte. Nachdem er daheim den Bauernhof nicht übernehmen konn- te, schlug er eine andere landwirtschaftliche Richtung ein. Im Feber 1959 trat Leonhard in den Dienst des Landes Tirol ein und war in den Bezirken Reutte und Lienz, im Winter als Berufsschullehrer und im Sommer als landwirtschaftlicher Berater, tätig. Zwischendurch absolvierte er die pädagogische Ausbildung in Ober St. Veit in Wien. Während seiner beruflichen Tätigkeit im Außerfern lernte Le- onhard seine Frau Traudl – geborene Ladstätter aus St. Jakob i. Def. - kennen. Traudl war bereits Hauswirtschaftslehrerin in Breitenwang/Reutte. Nach der Hochzeit 1963 kehrten sie gemeinsam in ihre Deferegger Heimat zurück. In den ersten Jahren wohnten sie in Dölach/Hopfgarten beim Bruder Rupert und dessen Familie. 1964, 1966 und 1967 kamen die Kin- der Reinhard, Luzia und Monika zur Welt. Der Platz wurde zunehmend enger und die Familie freute sich dann sehr als sie 1968 in das neu erbaute Eigenheim in Tristach übersie- deln konnte. Ab 1967 unterrichtete Leonhard Hopfgartner Mathema- tik, Tierproduktion und Politische Bildung an der LLA Lienz. „Als Pädagoge zeichneten ihn seine ruhige, besonnene und wertschätzende Art im Umgang mit den Jugendlichen aus. Im Kreise der Lehrkräfte und dem Mitarbeiterteam war sein pflichtbewusster Arbeitsein- satz, seine Kollegialität und sein Wohlwollen so wertvoll“, wie Altdirektor Dipl. Ing. Al- fred Hanser bei der Lebens- würdigung beim Abschieds- gottesdienst von Leonhard betonte. 26 Jahre war Leonhard an der LLA Lienz beschäftigt, ohne sich einen einzigen Tag krank melden zu müssen. Er prägte die Schule mit und übernahm als Direktorstellvertreter die letzten 4 Jahre seiner Berufsausübung auch Verantwor- tung für die Schule als Ganzes. 1993 erfolgte der Übertritt in den wohlverdienten Ruhestand, der ihm viele Jahre bei bester Gesundheit vergönnt war. Damit war dann endlich mehr Zeit für die Familie, für die Lei- denschaft als Hobbygärtner und für die sportlichen Betätigun- gen. Im Winter waren das Langlaufen und in den restlichen Jahreszeiten das Radfahren liebgewordene Begleiter im Alltag. Leonhard genoss die Zeit in der Natur sehr. Leonhard Hopfgartner - als Deferegger aufgewachsen - ist Tristacher geworden. So hat er sich im Pfarrgemeinderat enga- giert. Er war seit Gründung 1996 Mitglied des Tristacher The- atervereines und war selbst leidenschaftlicher Theaterspieler. Leonhard hat daneben auch begeistert Tarock gespielt - früher im Kreis des Kollegiums und später dann in einer Kartnerrun- de in Tristach. Wichtig für die Kommunikation war ihm in der Pension der Seniorentreff im Kontakt-Kaffee in Tristach, der sehr dazu beitrug, sich noch mehr als Tristacher fühlen zu können. Ing. Leonhard Hopfgartner, † 8.1.2020 B erta Waldner wurde am 18. Mai 1927 auf dem Brunnkofel- hof in Steinhaus im Ahrntal geboren. Sie wuchs in sehr tur- bulenter Zeit auf. Ihre Mutter starb beim fünften Kind. Der Vater heiratete wieder und Berta bekam noch fünf Geschwister. We- gen der deutsch-italienischen Konflikte in ihrer Heimat konnte sie nur die italienische Schule besuchen. 1943 wurde ihre Toch- ter Adelheid geboren. Berta verließ mit ihr das Elternhaus und arbeitete in verschiedenen Haushalten in Lana und Niederdorf. 1950 kamen sie zu ihrem Onkel Heinrich Hofer auf den Kreithof. Dort lernte sie ihren späteren Mann Alex Waldner kennen. Mit ihm gemeinsam pachtete sie im Herbst 1950 den Kreithof. Mit viel Liebe und fachlichem Können bewirt- schafteten sie den Hof - Kräuter- und Gemüsegarten, Kartof- fel- und Runkelacker und sogar ein Mohnfeld legten sie an. Nachdem Berta schwer erkrankt war, mussten sie den Hof 1955 aufgeben. Sie heirateten und bauten in Tristach ihr Haus. 1961 kam Sohn Manfred zur Welt. Im großen Garten und ange- pachteten Grund, wurde alles angebaut, was zum Leben be- nötigt wurde. In ihrer Freizeit hat Berta Waldner viel für ihre Enkel und Urenkel gestrickt, bis ein schweres Augenleiden mit zunehmender Erblindung sie daran hinderte. Viele Jahre ist sie mit großer Freude jeden Montag mit einer Tristacher Frauengruppe gewandert. Bis zuletzt erzählte sie gerne von diesen schönen Ausflügen. Am 16. Juni 2019 ist sie nach kurzer, schwerer Krankheit in ihrem Zuhause gestorben. Verschiedene Umstände verhinderten ein rechtzeitiges Er- scheinen dieses Nachrufes. Das Redaktionsteam entschuldigt sich bei den Angehörigen. Berta Waldner, geb. Mölgg, † 16.6.2019

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