GZ_Sillian_2020_07

BLICK Ein 47 Vereinsleben Der Ausschank der Fastensuppe wurde auch heuer durch unsere Mithilfe mög- lich. Zudem spendeten einige bäuerliche Familien wiederum eigens gebackenes Brot um durch den Verkauf zusätzliche Spenden für die Hilfsprojekte einzutrei- ben. Mitte März luden wir gemeinsam mit dem Kath. Bildungswerk zum Vor- trag „TROTZdem habe ich dich lieb“ in den Pfarrsaal Sillian ein. Von Elisabeth Tschojer (Eltern-Kind-Zentrum in Lienz) konnten wir einige essentielle Fakten zum Thema in Erfahrung bringen und unsere eigenen einbringen. Einige Tipps für die Trotzphase(n) wollen wir euch hier weitergeben: - Erste Hilfe bei Trotzanfällen: - Durch- atmen, - Wasser trinken, - Kind und Umgebung schützen, - nicht persönlich nehmen - Kinder können zu Beginn noch vie- les nicht artikulieren, das versetzt sie selbst in Wut, Ärger und Trotz - Schreien und Weinen gehören vielfach zu einer der vielen Phasen von Neuori- entierung - Grenzen setzen ist Aufgabe der Eltern, nur die wenigsten Kinder akzeptieren ein Nein beim ersten Mal - Trotz kann auch sanft sein – trödeln, Grenzen immer wieder überschreiten, Wut gegenüber anderen Kindern oder älteren Geschwistern - wenn Kinder viel ausprobieren und tun dürfen, dann nehmen sie ein Nein öfter oder eher an - gesetzte Grenzen müssen stehen - man übersieht in der Trotzphase oft das, was über den Tag (sehr) gut funk- tioniert - Kinder haben meist dort einen Trotzan- fall, wo sie sich am besten aufgehoben fühlen, wo sie sich sicher fühlen - Kinder müssen lernen, ihre Wut und ihren Zorn kontrolliert zu zeigen; das kann oft Jahre dauern - Trotzanfälle sind wichtig, da die Kinder lernen Wut auszuhalten - viel Körperkontakt ist wichtig (raufen, kuscheln, ….) Als positiven Abschluss unserer Arbeit konnten wir für das Hilfsprojekt „Peru“ (Atemmasken, Schutzmasken, Desin- fektionsmittel, Schutzhandschuhe und -anzüge) einen wertvollen finanziellen Beitrag leisten. Mit heurigem Jahr blicken wir auf ereig- nisreiche und schöne Jahre zurück. Die 6-jährige Funktionsperiode neigt sich mit Herbst 2020 dem Ende. Aufgrund der anstehenden Neuwahlen und der Änderung der Rechtsform der Bäuerinnenorganisation in eine „Kör- perschaft Öffentlichen Rechts“ möchten wir nachfolgend einen kurzen Einblick in unsere Organisation gewähren. An dieser Stelle gilt der Dank unserer Bezirksbäuerin Karin Huber. Das Netzwerk der Tiroler Bäuerinnen- organisation (TBO) ist die größte Frau- enorganisation im Land, ein lebendiges Netzwerk im ländlichen Raum und die Interessensvertretung aller Bäuerinnen in Tirol. Kurz ein paar Zahlen zum Netzwerk: Tirol hat ca. 18.500 Bäuerinnen ca. 313 Ortsbäuerinnen 48 Gebietsbäuerinnen 8 Bezirksbäuerinnen 1 Landesbäuerin Es gibt ein Sprichwort das lautet: „ER- FOLG HAT KEINEN LIFT, MAN MUSS DIE TREPPE NEHMEN“! Das Netzwerk der TBO beginnt genau- so wie eine Treppe mit der ersten und gleichzeitig wichtigsten Stufe – mit der Ortsbäuerin. Dieses Netzwerk kann aber nur funktionieren, wenn die Ortsbäuerin ein starkes Team zur Seite hat. Dieser Vorstand kennt die Bäuerinnen im Ort und vertritt deren Anliegen, Wünsche und Bedürfnisse. Er ist hellhörig und aufmerksam um Nöte und Anliegen in den bäuerlichen Famili- en und legt seine Arbeit darauf aus, die Bedürfnisse der Frauen in der Landwirt- schaft wahrzunehmen, Hilfestellung zu bieten bzw. an entsprechende Stellen weiterzuleiten. Es ist die Möglichkeit, verschiedenste Bildungsangebote im Ort anzubieten, und es ist aber auch die Chance, selber Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu nützen und davon zu profitieren. Mehr denn je brauchen wir ein starkes Netzwerk, denn an die Berufsgruppe der Bäuerinnen und Bauern werden immer höhere Ansprüche gestellt. Wir stehen vor immer größeren Herausforderungen. Immer wieder tritt die Frage auf, warum nicht alle Frauen im ländlichen Raum der TBO angehören können bzw. ob man nicht überhaupt einen anderen Namen für die Organisation finden könnte (zB Landfrauen). Hier muss ganz klar gesagt werden, dass wir unsere Berufsgruppe der Bäuerinnen schon selber vertreten müssen, und auch bäuerliche Botschaften müssen wir selber kommunizieren. Wir sind die Stimme der Frau in der Landwirtschaft. Die Entscheidung mitzugestalten, Aufga- ben und Verantwortung zu übernehmen ist immer ein Wagnis mit offenem Aus- gang, aber es stellt sich die Frage: „Soll eine Entscheidung meine Handschrift tragen oder pass ich mich an?“ ERFOLG HAT DREI BUCHSTABEN – „TUN“ Text: Johanna Kraler, BB Karin Huber Fotos: Volksschule Sillian, TBO Osttirol, Marktgemeinde Sillian

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3