GZ_Schlaiten_2020_07

Seite 16 ‘ s Blattl Juli 2020 Angrenzend an die Waldgenossen- schaft Iseltal in Ainet entsteht derzeit das erste Nasslager Tirols für das viele Schadholz, das durch die Un- wetter der vergangenen zwei Jahre angefallen ist. Nun sind auch die dramatischen Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus hinzugekom- men. Der gesamte Italienvertrieb der WGI mittels Vertretern vor Ort ist faktisch zum Erliegen gekommen. Lieferstopps kamen aber auch aus Österreich und Deutschland. Das Schnittholzlager ist auf die maximale Lagerkapazität angewachsen. Die WGI bemühte sich um alterna- tive Schnittholzmärkte. So konnten z.B. im April 55 Container Schnittholz mit insgesamt 2.500 m3 nach China exportiert werden. Mit diesen Alternativen kann je- doch nur ein kleiner Teil des Überan- gebotes abgefangen werden. In Osttirol verursachte der Sturm „Vaia“ rund600.000 fmSchadholzund der Schneebruch im vergangenen November weitere 500.000 fm. Von den Vaia-Schäden müssen nach An- gaben der Landesforstdirektion Tirol noch rund 100.000 fm aufgearbeitet werden. Von den Schneebruchschä- den sind noch 400.000 fm an die Waldstraßen, bzw. an die Lagerplät- ze zu liefern. Durch die andauernde Beregnung des gelagerten Rundholzes wird die Vermehrung des Käfers, ein Qua- litätsverlust durch Verblauung und Rissbildung verhindert. In das Nasslager werden auf Grund der erheblichen Lagerkosten ausschließlich Stämme mit ABC- Qualität eingelagert. ERSTER NASSLAGERPLATZ TIROLS FÜR DIE WGI IN AINET Gemeinsam mit dem Land Tirol, der Bezirksforstinspektion Lienz, der Gemeinde Ainet und der Waldgenossenschaft Iseltal wird angrenzend an das Betriebsgelände - auf der ehemaligen Forstmeile - ein Nasslager für ca. 60.000 Festmeter errichtet. Die Maschinen standen bereits alle für die Rodung in Position, als der positive Bescheid des Landes per E-Mail einlangte. Fotos: WGI - Dominic Rindler Infobox • Bezeichnung Nasslager: Das Holz wird laufend be- regnet, es bleibt frisch und es kann weiter zu qualitativ hochwertigem Schnittholz verarbeitet werden. • Das Wasser für die Bereg- nung stammt aus zwei Tief- brunnen. • Kosten: 1,2 Millionen Euro • 80 % öffentliche Mittel • 60.000 fm Lagerkapazität • Fertigstellung August 2020

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