GZ_Assling_2020_06

Johann und Frieda wurden beim Ringler in Kosten geboren. Laut Kaufvertrag vom 01.03.1949 wur- de Jakob Jungmann Besitzer beim Gal- ler in Kosten. Anton Jungmann * 17.09.1912 Sohn des Leonhard Jungmann, Oberheroler in Kosten und der Philomena Kammerlan- der heiratete am 22.11.1937 die Maria Gasser * 21.01.1916 + 25.02.2000 Tochter des Johann Gasser, vom Jakober in Penzendorf und der Elisabeth Huber deren Kinder: Frieda, Augustina, Waltraud, Martha, Anna + und Annelies wurden beim Ringler in Kosten geboren Diese Familie war zuerst beim Ringler in Kosten und nachdem Anton Jung- mann als vermisst gemeldet wurde und vom 2. Weltkrieg nicht mehr zurück- kehrte, tauschte Maria Gasser verheira- tete Jungmann und deren Kinder das Ringlergut mit dem Onkel Jakob Jung- mann um das Gallergut zu Kosten. Laut Tauschvertrag vom 06.07.1952 wurde Maria Jungmann geb. Gasser und die Kinder: Frieda, Augustina, Martha, Waltraud und Annelies Besitzer beim Galler in Kosten Hausnummer 27 Einla- gezahl 13 II. K.G. Kosten. Seite 17 06/2020 In alten Zeitungen geblättert... Meraner Zeitung vom 23. September 1876 Fortsetzung von Seite 16: Chronik Im Originaltext links wird von einem vor 144 Jahren stattgefundenen Schwurgerichtsprozess berichtet, bei dem es um ein Vergehen ging, das in Oberassling stattfand und drastisch bestraft wurde: Am 19. d. wurde vor dem selben Schwurgerichtshofe der des Verbrechens des Raubes angeklagte 20 Jahre alte Schlossergeselle Johann Mucha aus Böh- men des Verbrechens des Diebstahles und der Landstreicherei schuldig erkannt und zu 7 Jahren schweren mit einem Fasttage jeden Monat ver- schärften Kerker zur Tragung der Gerichtskosten verurtheilt. Der Anklage gemäß kam Johann Mucha am Morgen des 11. Juli d.J. auf sei- nen Kreuz und Querzügen durch das Reich auch nach Ober-Aßling und zwar vor das alleinstehende Haus des Wegmachers Math. Maurer. Der Eigenthü- mer und seine Gattin waren im Bade Mittewald abwesend und auch sonst war gerade Niemand im Hause anwesend. Mucha hatte dies sehr bald los und sein Plan war auch sofort gefaßt. Er versuchte zu vörderst durch die Thür in das Haus zu bringen, an welcher er aber seine Schlüssel und Dietriche, wovon er einen ganzen Bund mit sich führte vergebens zur Anwendung brachte; sein Genie in solchen Dingen führte in darum durch ein Kellerfen- ster in`s innere des Gebäudes. Einmal da, durchstöberte er mit sicherem Blicke Stuben und Küche, Kisten und Kasten, that sich daraus ein hübsches rundes Ränzel von Kleidern und Effekten zusammen und auch ein Bäutelchen mit 90 Kreuzern kam ihm sehr gelegen. Da er nicht ganz sicher vor einer unzeitigen Störung war, sah er gelegentlich – er stand eben im Begriffe seine eigene verschlissen Hose mit einer anstän- digeren gestohlenen zu vertauschen – durchs Fenster und machte die ver- drießliche Entdeckung, daß er nicht mehr allein im Hause wäre. Die Tocher Elisabeth des Wegmachers Mathias Maurer war zurückgekommen und in den Stall getreten. Mucha, der seine Beute ungestört fortbringen wollte, gedachte sofort die Störerin seiner schönen Einsamkeit zu beseitigen. Er stieg die Treppe hinab, in der Küche fand er ein kleines Beil, das nahm er zusich, dann ging er dem Stalle zu, dort gab er der ahnungslosen Elisabeth Maurer einen Schlag auf den Rücken, daß sie besinnungslos zu Boden stürz- te. Mucha kehrte nun in das obere Stockwerk zurück wo er seine Ränzel mit den gestohlenen Gegenständen zu sich nahm und dann seinen Weg gegen Lienz weiter verfolgte. In Ober-Lienz im Hause des Anton Opperer, in das er eingetreten war um eine Unterstützung zu holen, benützte er ebenfalls die Abwesenheit irgend Jemandens im Zimmer dazu einen Regenschirm mit spazieren zu lassen. Von da an ging der junge Böhme nicht mehr weit. Er wurde in Lienz dank der Umsicht des dortigen Gendarmarie-Wachtmei- sters arretiert und gestand sofort. Der Angeklagte war bei der Hauptver- handlung in umfassender Weise geständig, weshalb das Beweisverfahren schon um 10 ½ Uhr geschlossen werden konnte. Transkription des Originaltextes: Theresa und Stefan Wurzer

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