GZ_Leisach_2020_06

11 Beziehst du noch oder erzeugst du schon? Unser Alltag wird immer häufiger elektrifiziert. Autos fahren mit Strom, Wärmepumpen-Hei- zungen werden effizient mit Strom betrieben und auch die Anzahl der Elektrogeräte im Haushalt nimmt stetig zu. Es zeichnet sich also ab, dass die Energiewende auch eine Art Stromwende sein wird. Kein Energieträger spielt eine zentralere Rolle in der erfolgreichen Umsetzung von TIROL 2050 energieautonom. Zeitgleich verändert sich auch die Erzeugungs- struktur im Energiemarkt. Viele Privatpersonen sind bereits auf den Geschmack gekommen und erzeugen Strom mit Hilfe von Photovoltaik- Anlagen einfach und bequem zu Hause. Das tiroler Potenzial nützen Der große Vorteil von Photovoltaik, ist die ört- liche Verfügbarkeit bzw. Planbarkeit. Die meis- ten Standorte in Tirol sind für Photovoltaik aus technischer sowie wirtschaftlicher Sicht geeig- net und können von Privatleuten, Gemeinden sowie Firmen gleichermaßen errichtet werden. Zwar ist die Sonne nicht ganztägig verfügbar, jedoch ist die Erzeugungszeit einer Photo- voltaik-Anlage sehr gut planbar. Was muss ich bei der umsetzung meiner PV-anlage beachten? Der eigenverbrauchsanteil ist nicht zwangsläufig das Maß aller Dinge. Zwar las- sen sich auf den Eigenverbrauch optimierte Anlagen am besten wirtschaftlich darstellen. Der wertvolle Ökostrom, den Sie gerade nicht verbrauchen, wird aber in der Regel an- derswo dringend benötigt. Für eine maximal ökologische herangehensweise sollte, wenn möglich, die vollständige Dachfläche genutzt werden. Lassen Sie sich angebote für schlüssel- fertige anlagen geben, d.h. die beauf- tragte Firma ist für die vollständige Errichtung verantwortlich. Viele Firmen übernehmen auch die Förderabwicklung und die Behör- dengänge. Es ist ratsam, sich Angebote von mehreren Firmen ausstellen zu lassen. Nach der Errichtung der Anlage sollten Sie die energieerzeugung der Anlage regel- mäßig überprüfen . Dies hilft Ihnen die richtige Funktionsweise der Anlage zu kontrollieren. tipp: gemeinsam geld sparen Schließen Sie sich mit anderen Interessierten aus Ihrer Gemeinde zusammen und holen Sie gemeinsam Angebote ein. Durch so eine PV- Sammelbestellung können erfahrungsgemäß in etwa 10 Prozent der Investitionskosten gespart werden. Durch Energie Tirol initiierte Pilotprojekte in Eben am Achensee und im Brixental haben gezeigt, dass es für den Er- folg einer Sammelbestellung unabdingbar ist, Angebote bei mehreren Firmen einzuholen. Weitere Informationen finden Sie unter: www. energie-tirol.at/wissen/ja-zur-sonne . In einem ausführlichen und kostenfreien Beratungsgespräch hilft Ihnen Energie Tirol gerne bei der Planung Ihrer Anlage. zuSatzinFo: Fake news zum thema Photovoltaik Seit der Amtszeit von Donald Trump wurde dieser Begriff überdurchschnittlich oft ver- wendet. Auch bei der Photovoltaik wird man immer wieder mit falschen Aussagen bzw. Mythen konfrontiert. Hier einige Beispiele: ˃ Mythos: PV-Module brauchen bei der Herstellung mehr Energie als sie über die Lebensdauer produzieren. ˃ Stimmt nicht: Die energetische Amortisation eines PV-Moduls liegt bei ca. drei Jahren. ˃ Mythos: PV-Anlagen sind nicht wirtschaftlich. ˃ Stimmt nicht: Bei richtiger Planung finan- zieren sich PV-Anlagen innerhalb der Lebensdauer selbst bzw. können sogar Renditen generieren. ˃ Die Kosten für eine Kilowattstunde erzeug- ten Strom sind abhängig von den Investiti- onskosten. Je größer die Anlage desto geringer die Stromgestehungskosten. Bei einer 5 kWp-Anlage (ca. 30 m²) kostet die produzierte kWh Strom ca. 8 ct. Eine kWh Strom aus dem Netz kostet in Tirol ca. 16 ct. 1) 1) Annahme: 1 kWp kostet 2.000 €; 1 kWp erzeugt im Jahr 1.000 kWh, 1 kWp benötigt 6 m² Fläche; die Lebensdauer der Module beträgt 25 Jahre StRoM auS Sonne

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