GZ_Kartitsch_2020_04

Seite 11 Ausgabe 84 Coronavirus Info Rotes Kreuz Wie erfolgt die Rückmeldung an die Getesteten? Den getesteten Personen wird das Ergebnis des Abstrichs nach etwa zwei Tagen telefonisch durch die Behör- de mitgeteilt, wobei jedem bewusst sein muss, dass ein Abstrich eine Momentaufnahme ist und ein negatives Ergebnis nur aussagt, dass am betreffenden Tag keine Viren im Rachen zu finden waren; das kann sich im Lauf der Erkrankung aber von Tag zu Tag ändern. Die Tests sind zwar vergleichsweise verlässlich, aber beim Menschen und in der Medizin ist nichts 100% sicher. Daraus ergibt sich, dass man bei entsprechenden Krankheitszeichen, wie Fieber, trockenem Husten und vor allem Atemnot trotz negativem Test von einer COVID-19 Erkrankung ausgehen muss und in diesem Fall als COVID-19 Verdachtsfall gilt. Auf welche Reserven können wir/ihr zurückgreifen? (Tests, Auswertung, Eigenschutz …) Für mich schwierig zu beurteilen, wir selbst halten eigene Reserven bewusst klein, wir hamstern nicht, um möglichst vielen die Gelegenheit zu geben, zu testen, sich zu schützen und bestmögliche Medizin betreiben zu können. In dieser Krise darf niemand Egoist sein, wir müssen uns als große sich gegenseitig unterstützen- de Gemeinschaft sehen. Welchen Sinn machen zusätzliche Tests, z.B. Antikörper …? Unterschiedliche Tests decken unterschiedliche Bereiche ab. Der derzeit verwendete, sogenannte „PCR-Test“ erfasst Viren im Rachenbereich, die Auswertung im Labor dauert hier vier bis sechs Stunden. Dazu kommen natürlich noch logistische Zeitfaktoren. (Transporte, Ver- waltung, Telefonate mit Betroffenen etc.) Schnelltests: Diese haben eine unterschiedliche Qualität (die besten sind bereits ausverkauft) und dauern 15- 20 min, sie weisen nicht das Virus selbst nach, sondern die Antikörper, die der Mensch gegen das Virus bil- det; geeignet für epidemiologische Fragen, sind weniger verlässlich, da sie vermutlich auch andere (harmlose) Coronainfektionen außer SARS-CoV-2 erfassen; d.h. man kann derzeit nicht immer sicher sagen ob jemand an COVID-19 erkrankt ist oder eine andere Coronainfektion hatte. Rachenabstrich an der „Drive-in-Station“ Dr. Franz Krösslhuber (Leiter Screening-Team) und Epidemiearzt Dr. Josef Burger

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