GZ_Kartitsch_2020_04

Seite 10 Ausgabe 84 Coronavirus Info Rotes Kreuz BEZIRKSSTELLE OSTTIROL | Screening Das Wohlergehen der Bevölkerung ist und bleibt uns wichtig! Rotkreuz-Arzt Dr. Franz Krösslhuber im Interview Seit Montag , dem 31.3. gibt es beim Screening-Stützpunkt in Lienz (Parkplatz Zettersfeld-Talstation) einige ergänzende Maßnahmen – wie die neu zugeteilte Schutzausrüstung des Landes, ein teilweiser Ersatz des ur- sprünglichen Teams, Änderungen im Ablauf und der Logistik … Dazu und wie der chronologische Ablauf einer Testung erfolgt bzw. die Erfordernisse, wenn jemand getestet werden soll, haben wir Dr. Franz Krösslhuber, als Teamleiter der „Corona-Abstriche“ in Osttirol, befragt. Im März waren es bis zu fünf Ärzte, die sich den sehr verantwortungsvollen Dienst an der „Drive-in-Station“ teilten, für den April werden es bis zu acht Ärzte sein. Zum „Proband“ wird man, indem man zuerst den Fra- gebogen unter corona.leitstelle.tirol ausfüllt und dieser ergibt, dass die Gesundheitshotline 1450 angerufen werden soll. Dort erhält man einen Nummerncode, den Tag der Testung (jeweils ab 17:00 Uhr) und weitere, notwendige Erklärungen. An der Screening-Station postierte Einsatzkräfte geben weitere Anweisungen. Im Übrigen sind es die Einsatzorganisationen – wie hier – das Rote Kreuz Osttirol über deren Einsatzleitung und Soziale Servicestelle sowie die jeweils diensthabenden MitarbeiterInnen und die Feuerwehr Gaimberg, die für das richtige Timing und einen korrekten Ablauf an dieser Screening-Station sorgen. Vielen Dank da- für! Dr. Krösslhuber im Detail zu den von uns gestellten Fragen: Wie können wir uns den aktuellen Ablauf vorstellen, wie viele Personen sind im Screening-Team und welche Belastungen kommen auf euch zu? Nach ihrer Anmeldung bei 1450 erhalten die Probanden einen Zeitpunkt, zu dem sie sich pünktlich am Zet- tersfeldparkplatz einfinden müssen; auf der Fahrt zum Screening müssen sie eine Mund-Nasen-Schutz- Maske tragen, und kurz vor Ankunft am Parkplatz das Fahrzeuginnere gut durchlüften (alle Fenster öffnen). Sie fahren bis zum Eingang der Talstation vor, erhalten dort die sie betreffenden Informationen und es wird der Rachenabstrich abgenommen. Dabei streicht der Arzt unter drehenden Bewegungen einen Watteträger mit leichtem Druck über die Rachenhinterwand, was zwar nicht angenehm ist, aber nur ganz kurz dauert; ein Würgereiz ist dabei häufig, gelegentlich auch Hustenreiz; letzterer sollte nach Möglichkeit unterdrückt wer- den, solange das Fenster noch offen ist. Anschließend fährt der Proband wieder weg und wartet, bis er in der Regel am übernächsten Tag telefonisch vom Ergebnis informiert und über weitere Maßnahmen unterrichtet wird. Hier bitten wir, nicht selbstständig anzurufen, da das unsere Telefonkapazitäten überlasten kann . Die Belastungen für das Team sind überschaubar; obwohl wir durch den recht nahen Kontakt mit Verdachts- fällen einem deutlich erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, können wir durch konsequentes Tragen der PSA dieses Risiko signifikant reduzieren. Wir halten das Abstrichteam bewusst auch sehr klein und über- schaubar, zudem kontrollieren wir uns selbst regelmäßig mit Rachenabstrichen, um die Probanden keinem Ansteckungsrisiko auszusetzen.

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