GZ_Kals_2020_04

FODN - 74/01/2020 87 WIRTSCHAFT & TOURISMUS der Hütte gehören (ein rein ideeler „Be- sitz“) dem Österreichischen Alpenklub 118 m² der Glockner-Gipfelfläche sowie das Gipfelkreuz, entworfen von Fried- rich Schmid, dem Erbauer des Wiener Rathauses (und Klubmitglied). Darüber hinaus ist der ÖAK über seine Mitglie- der von Anfang an mit fast allen Routen an der alpinen Großglockner-Erschlie- ßung beteiligt: von Alfred v. Pallavicini über Richard Gerin und Willo Welzen- bach bis Sepp Mayerl und Thomas Bu- bendorfer – selbst wenn viele Anstiege wegen des Eisrückganges bald nur mehr historischen Charakter haben. Die Klubzeitschrift - die Österrei- chische Alpenzeitung (ÖAZ, seit 1879) - erschien während der ersten Jahre vier- zehntägig, sodann im Monats-, und seit 1919 im Zweimonats-Rhythmus, unter- brochen nur durch eine kriegsbedingte Erscheinungspause von 1943 bis 1947. Nunmehr erscheint sie vierteljährlich. Sie ist nicht unbedingt der Musikdamp- fer der Alpinpresse: Schwarzweiß-Lay- out, seriös, informativ - nach heutigen Maßstäben also eher uncool - brachte und bringt sie immer wieder neben Er- lebnisberichten und internen Nachrich- ten auch Chroniken und Monografien von bisweilen fast wissenschaftlicher Qualität. Nach wie vor bleibt der Österrei- chische Alpenklub eine - Vereine und Nationalitätsgrenzen übergreifende - Gruppierung von guten bis außerge- wöhnlichen Bergsteigern und Bergstei- gerinnen (u.a. Thomas Bubendorfer, Kurt Diemberger, Norman Dyhrenfurth, Simon Gietl, Peter Habeler, Dieter Has- se, Andy Holzer, Bruno Klausbruckner, Hanns und Lilo Schell, Pit Schubert, Lutz Maurer), die sich verbunden fühlen durch das Leitbild des Allroundalpinis- ten, der in seinem Tun auch ein geistiges Element findet, und darüber hinaus in Form vieler persönlicher Freundschaf- ten. Aufnahmebedingungen sind die selbständige Ausführung schwieriger Bergfahrten in Fels und Eis als Seilers- ter, oder auch bemerkenswerte künstle- rische, mediale oder wissenschaftliche Leistungen in Bezug zum Alpinismus. Der angepeilte Idealtypus des „fertigen" Alpinisten weist daher im allgemeinen ein gesetztes Alter auf, was dem Klub in mehrfacher Hinsicht seinen Grund- charakter verleiht: Alt – aber gut. 1969: Dhaulagiri IV 8167 m

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