GZ_Kals_2020_04

60 FODN - 74/01/2020 MENSCHEN AUS KALS einen Bagger zum Ort des Geschehens zu bringen. Doch als Martin und Chris- toph mit den Pickeln in Aktion traten, erkannten die Sektionsbeauftragten schnell, dass die beiden ohne Bagger auch einen recht guten Baufortschritt erzielen konnten. Doch auch brenzli- ge Situationen hat er schon erlebt. Bei der Sanierung des Weges zum Gernot- Röhr-Biwak (am Wiener Höhenweg, nahe dem Bösen Weibl) mussten Mar- tin und Christoph vor einer Steinlawine flüchten. Besonders gerne erinnert sich Mar- tin an den Patrouillenlauf des Bundes- heers, den Huter Thomas nach Kals holte. Auch zwei österreichische Meis- terschaften im Orientierungslauf fan- den bei uns in Kals statt, noch etwas, was ihn sehr stolz macht. Im Sommer ist es gar nicht so einfach, Martin zu Gesicht zu bekommen: Sein Arbeitsumfeld ist dermaßen umfang- reich und er selbst so viel unterwegs, dass man als Normalsterblicher ihn nur selten antrifft. Im Winter jedoch sieht die Sache anders aus: Als einziger Au- ßendienstmitarbeiter ist er für die ge- samte Loipenpräparierung im Kalser Tal zuständig. Eine große Herausforde- rung, vor allem, seit die Loipengebühr eingeführt wurde: „Wenn die Leute für die Loipenbenützung bezahlen müssen, haben sie beste Verhältnisse verdient. Das ist nicht immer ganz einfach bei den vielen Kilometern, vor allem bei Wind oder Schnee. Wenn dann noch Spazier- gänger die Loipe mitbenützen, obwohl daneben ein Spazierweg gewalzt ist, dann kann man schon mal verzweifeln.“ Martin erzählt von den zahlreichen nächtlichen Ausfahrten mit dem „neuen“ Loipengerät, welches gebraucht (5 Jahre alt) von Obertilliach angekauft wurde. Eines nachts konnte er den Scheiben- wischer nicht mehr ausschalten. Als er einen Blick zu den Kabeln warf, ent- deckte er, dass ein Nagetier dort über den Sommer sein Lager aufgeschlagen hatte und auch das ein oder andere Ka- bel angeknabbert hatte! Lebensgefahr! Von seinen Erlebnissen des Nachts mit dem Loipengerät könnte Martin stundenlang erzählen… aber einige Ge- heimnisse wird er wohl mit in die Pen- sion nehmen… Bei Wind und Wetter mussten oft am Loipengerät Reparaturen vorgenommen werden. Der Bau der Loipengarage bei der Unterführung Richtung Gradonna war eine gute Investition, die diese Ar- beiten erleichterten. Gerne zusammengearbeitet hat er immer mit dem Nationalpark Hohe Tauern. Er erinnert sich, dass früher immer zwei bis drei Wege im Sommer mit Mitteln des Nationalparks auf Vor- dermann gebracht werden konnten. Ei- nige Lehrwege wurden installiert, oft mit Peter Gruber als Projektleiter, die Zusammenarbeit hat immer in bestem Einvernehmen stattgefunden. 24 Jahre Außendienst am schönsten Arbeitsplatz der Welt Auf dem Weg zum Peischlertörl Der Weg ist das Ziel

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