GZ_Kals_2020_04

FODN - 74/01/2020 45 INSTITUTIONEN & VEREINE 350 bis 400 kg Korn wird im Sommer an den wöchentlichen Mahltagen von Paul gemahlen. Der Kalser Mühlenverein Der Kalser Mühlenverein wurde im Jahre 2010 offiziell in das Vereinsregis- ter der Bezirkshauptmannschaft Lienz aufgenommen. Derzeit gibt es 28 Mit- glieder. Neben dem Mitgliedsbeitrag sorgen sie sich in freiwilliger Arbeit um den Weiterbestand der Mühlen. Zu betreuen sind in Großdorf und beim Taurer 6 Stockmühlen und in Arnig die Jagglermühle als Radmühle. Finanzielle Unterstützung und Förde- rung erhält der Verein durch die Nati- onalparkverwaltung Hohe Tauern Ost- tirol, den Tourismusverband Osttirol, die Dorferneuerung und die Gemeinde Kals am Großglockner. Weiters können Förderer und Gönner der Kalser Müh- len Bausteine erwerben. Diese werden auf den sogenannten Bausteintafeln sichtbar gemacht. Hochwasser Dorferbach 2017 Am Samstag, den 5. August 2017 wa- ren wir mit den Vorbereitungsarbeiten zum Mühlenfest am Sonntag, den 6. August 2017 fast fertig, als Linder Bern- hard mit seinem Mountainbike über den Mühlenweg gefahren kam und bei uns stehen blieb. "Mander", sagte er, "habt ihr wohl alles schauerdicht gemacht?" "Warum?", unsere Frage? "Ja schauts einmal in Richtung Dorfertal." Wir sa- hen dorthin, konnten aber keine ernst- hafte Bedrohung erkennen. Dann um ca. 21:30 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Der Dorferbach war zum reißenden Wildbach angestie- gen und riss an beidseitigen Ufern alles mit, was ihm in die Quere kam. Auch die Roglmühle, sie stand ca. 250 Jahre an derselben Stelle und überlebte einige Unwetter und Hochwasserkatastrophen. Natürlich mussten wir das Mühlen- fest kurzfristig absagen. Die Gemein- de hat uns dankenswerter Weise am 6. August das Pavillon zur Verfügung ge- stellt. Dort konnten wir viele vorberei- tete Speisen verkaufen. Es war auch die Zufahrt von der Gratzbrücke großteils weggerissen und es mussten die für das Mühlenfest eingelagerten Getränke und Gerätschaften über den steilen Moaroan hinaufgetragen und verliefert werden. Mit dem Leiter des Flussbauamtes DI Walter Hopfgartner wurden in weiterer Folge Gespräche geführt, und wir be- kamen große Hilfe und Unterstützung bei der Neufassung von 2 Mühlwieren. Die beiden wurden für die Hofer/Uhl- mühle als auch die große hinter der Ro- glmühle Opfer des Hochwassers. Das Flussbauamt hatte ja nicht nur unsere Wasserfassungen zu machen. Es galt im Dorfertal und entlang des Dorferbaches bis nach der Wirtsbrücke jede Menge an Aufräumarbeiten, Verbauungen Brü- kenneubauten und Flussregulierungen zu machen. Im Sommer 2018 hatten wir noch kein Wasser und konnten die Mühlen nicht in Betrieb nehmen. Dem Team vom Flussbauamt, der Gemeinde Kals und der Fa. Holzer, vor allem Ploi Robert, und allen weiteren beteiligten Firmen gebührt nochmal großer Dank für die außerordentlich große Unterstüt- zung, dass wir im vergangenen Sommer für den Mühlenbetrieb wieder Wasser genug hatten und in Zukunft auch ha- ben. Der Mühlenverein wäre niemals imstande gewesen, die notwendigen Maßnahmen zu stemmen. Brotbacken im Steinofen Vergangenen Sommer wurde im Steinofen bei den Mühlen auch wie- der Brot gebacken. Meiner Frau Moidl wurde diese Aufgabe nach 8-jähriger Erfüllung arbeitsmäßig zu viel. Gott sei Dank wurden wir bei der Suche nach ei- ner Nachfolgerin bald fündig. Die ehe- maligen Kerer Dirndlan Irma, Martha und Marianne, alle 3 sind auch Vereins- mitglieder, erklärten sich bereit, an die Sache heranzugehen. Gesagt getan, es war eine goldrichtige Entscheidung. Es gelang ihnen von Anfang an ein lecke- res Brot. Sie haben den Erlös freiwillig und zur Gänze in die Vereinskasse flie- ßen lassen. Das Mehl haben sie von Paul gekauft.  Die Roglmühle am 5. August 2017 und einen Tag später nach dem verheerenden Hochwasser Marianne beim Brotbacken Eine der drei Bausteintafeln

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