GZ_Kals_2020_04

42 FODN - 74/01/2020 KINDER, JUGEND & FAMILIE Stefan Huter D ie Reifeprüfung besteht in Ös- terreich im Grunde genommen aus drei Säulen: Vorwissen- schaftliche Arbeit oder Diplomarbeit, schriftliche Prüfungen und mündliche Prüfungen. Zudem muss man die Ab- schlussklasse positiv absolviert haben, um bei der Reifeprüfung antreten zu dürfen. Natürlich ist das Maturajahr stressig, man muss eine Arbeit verfas- sen, vierstündige Schularbeiten schrei- ben, die richtige Wahl bei den Matu- rafächern treffen und sich dann noch den Stoff einprägen. Wie läuft nun diese Prüfung ab und was sollte man dabei beachten? Der erste Brocken bezüglich Reife- prüfung ist die Vorwissenschaftliche Arbeit bzw. Diplomarbeit, da man sich über ein Jahr mit einer Thematik ausei- nandersetzt. Man wählt sich ein Thema und eine Betreuungsperon, hierbei ist es wichtig, dass man sich für den Stoff brennend interessiert und vor allem ge- nügend wissenschaftliche Lektüre vor- findet. Ich empfehle dabei, ein Thema zu wählen, welches einen wirklich reizt. Man muss nicht hochkomplizierte Sach- verhalte wählen, um eine gute Note zu erhalten. Das Ziel dieser Arbeit ist, jun- gen Menschen die Praktiken des wis- senschaftlichen Arbeitens zu erläutern. Hat man nun ein spannendes Thema mit genügend Literatur gefunden, ist es wei- ters unabdingbar, sich einen Zeitplan zu erstellen. Ich habe mich im Sommer in den Stoff eingelesen, ein Interview vor- bereitet und begonnen, die Fachliteratur zusammenzufassen. Im Herbst wurde mit dem Schreiben begonnen und zu Weihnachten habe ich die Rohfassung fertiggestellt. Danach wurde die Arbeit von einer Fachperson Korrektur gelesen und in den Semesterferien wurde diese auf die Datenbank hochgeladen. Was ist nun zu beachten? Das Wichtigste ist meiner Meinung nach der persönliche Austausch mit den Betreuunglehrern, da diese wertvolle Tipps liefern können und stets ein offenes Ohr für Probleme haben. Weiters ist es wichtig, in einen Schreibfluss zu kommen. Dies gelingt, wenn man sich genügend Zeit nimmt – es ist besser, an einem Tag vier bis fünf Stunden zu schreiben, als an fünf Tagen eine Stunde. Zudem gilt der Grundsatz, dass man komplizierte Satzstrukturen und lange Schachtelsätze vermeiden soll. Zu guter Letzt sollte die Arbeit von einer Fachperson kontrolliert wer- den! Die Präsentation ist individuell zu gestalten, der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt, sprich Videos, kurze Schauspieleinheiten, Sportübun- gen oder Gesang. Rückblickend hat mir das wissenschaftliche Schreiben Freude bereitet, mein Thema war interessant und die Kommunikation mit meiner Be- treuungslehrerin war unkompliziert und stets hilfreich. THROW BACK Matura Vor gut einem Jahr habe ich am Borg Lienz maturiert. Da sich in Kals jährlich mehrere Jugendliche der Herausforderung Reifeprüfung stellen, möchte ich meine Erfahrungen und viel- leicht sogar ein paar Tipps mit euch teilen. Stefan Huter

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