GZ_Kals_2020_04

FODN - 74/01/2020 31 PFARRGEMEINDE KALS Ein tolles Spendenergebnis 7.000 Euro - diese Summe erreichte die heurige Sternsingeraktion in Kals. Nächstenliebe, Güte und Mitgefühl sind den Gemeindebürgern aus Kals keine Fremdwörter. Nicht nur Balthasar, son- dern auch die Kalser Sternsinger be- danken sich somit bei allen: Herzlichen Dank für eure Spende, für viele ist das zum Guten die Wende. Abschließend kam es zum gemeinsamen Schlussge- bet: Gesundheit und Freude im neuen Jahr, wünscht euch die ganze Sternsin- gerschar! Danke für die Großzügigkeit und Offenheit gegenüber dieser Aktion. Was passiert nun genau mit den gespendeten Geldern? Nairobi ist eigentlich wohlhabend, es gibt große Einkaufszentren, eine ver- gleichbar gute Infrastruktur und viele Freizeitangebote. Doch der Schein trügt, denn 60 Prozent der Bevölkerung leben im städtischen Slum von Mukuru. Dort herrschen erbärmliche und unzumut- bare Lebenszustände: Kein Kanalisati- onssystem, keine Müllentsorgung sowie keine Gesundheitsvorsorge. Dies trägt logischerweise zur Entstehung und Ver- breitung von Seuchen und Krankheiten bei. Weiters ist es den Kindern nicht möglich, eine Schule zu besuchen oder eine Ausbildung zu absolvieren. Ein Teufelskreis – Nein! Die Einrichtung Mukuru Promotion Center sorgt dafür, dass Kinder oder Familien die Slums verlassen können und mit Nahrung und Kleidung versorgt werden. Dazu kommt, dass die Kinder im Center schulisch weitergebildet werden. Rechnen, Lesen und Schreiben sind die Fähigkeiten, die in der späteren Berufsausbildung von Bedeutung sind. Der Mukuru Promotion Center bietet Familien neben Kleidern und Lebens- mitteln auch die Ausbildung und Wei- terbildung ihrer Kinder an. Das Mukuru Slums Development Project unterstützt hingegen vor allem traumatisierte Ju- gendliche aus den Slums. Sie sind vom harten Leben auf der Straße geprägt, ha- ben weder Selbstvertrauen noch Selbst- wertgefühle. Dieses Projekt nimmt sich diesen Menschen an und baut ein neues Selbstbewusstsein auf. Weiters werden die Kinder in der Schule bewusst un- ter Berücksichtigung ihres Schicksals gefördert. Die berufliche Ausbildung beginnt, wenn die Teenager bereit dazu sind, sprich die Vergangenheit verarbei- tet haben und neue Lebensenergie und Lebenslust abseits der Slums getankt haben. Dank der Spenden aus der Sternsin- geraktion 2020 konnten und können wieder weitere Familien gefördert wer- den und zudem werden vor allem für junge Menschen neue Türen geöffnet – Türen in eine bessere Zukunft! Wenn ich meinen Freunden erzäh- le, dass ich auch eine Gruppe für das Sternsingen zusammengestellt habe, erschrecken sie fast und fragen mich verwundert, warum ich mir dies antue. Natürlich ist es stressig und anstren- gend, den ganzen Tag von Haus zu Haus zu gehen und dort zu musizieren, aber die Freude im Gesicht der Menschen ist Lohn genug – dann noch einen guten Zweck unterstützen zu können, ist ei- gentlich das berühmte i-Tüpfelchen.

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