GZ_Kals_2020_04

FODN - 74/01/2020 29 GESUNDHEIT & SOZIALES Atemnot trotz negativem Test von einer COVID-19 Erkrankung ausgehen muss und in diesem Fall als COVID-19 Ver- dachtsfall gilt. Auf welche Reserven können wir/ihr zurückgreifen? (Tests, Auswertung, Eigenschutz …) Für mich schwierig zu beurteilen, wir selbst halten eigene Reserven bewusst klein, wir hamstern nicht, um möglichst vielen die Gelegenheit zu geben, zu tes- ten, sich zu schützen und bestmögliche Medizin betreiben zu können. In dieser Krise darf niemand Egoist sein, wir müssen uns als große sich gegenseitig unterstützende Gemeinschaft sehen. Welchen Sinn machen zusätzliche Tests, z.B. Antikörper …? Unterschiedliche Tests decken unter- schiedliche Bereiche ab. Der dzt. verwendete, sogenannte „PCR-Test“ erfasst Viren im Rachenbe- reich, die Auswertung im Labor dauert hier vier bis sechs Stunden. Dazu kom- men natürlich noch logistische Zeitfak- toren (Transporte, Verwaltung, Telefo- nate mit Betroffenen etc.). Schnelltests: diese haben eine unter- schiedliche Qualität (die besten sind be- reits ausverkauft) und dauern 15-20 min, sie weisen nicht das Virus selbst nach, sondern die Antikörper, die der Mensch gegen das Virus bildet; geeignet für epidemiologische Fragen, sind weniger verlässlich, da sie vermutlich auch ande- re (harmlose) Coronainfektionen außer SARS-CoV-2 erfassen; d.h. man kann dzt. nicht immer sicher sagen ob jemand an COVID-19 erkrankt ist oder eine an- dere Coronainfektion hatte Serologische Tests: weisen ebenfalls Antikörper nach, die je nach Antikör- perklasse erst im Verlauf der Erkran- kung etwa nach 5-6 Tagen auftauchen; d.h. erst relativ spät im Verlauf einer COVID-19 Erkrankung weiß man, ob es diese Erkrankung ist; Vorteil: nicht nur eine Momentaufnahme und vor allem kann man sagen ob jemand CO- VID-19 schon durchgemacht hat und immun dagegen ist. Wie ist Ihre ganz persönliche Ein- schätzung zur Situation? Persönlich glaube ich, es wird uns länger beschäftigen und einschränken als wir jetzt vermuten, ich hoffe und erwarte auch, dass es uns deutlich we- niger schwer trifft als manch andere Länder, wenn wir alle geduldig bleiben und konsequent unser Verhalten – we- bleibt uns wichtig! Ganzkörper-Schutzanzug und laufende Desinfektion Wenn es auch in Ihrer Umgebung einen vermeintlichen Verdachtsfall gibt, bitte den Fragebogen auf corona.leitstelle.tirol ausfüllen, hier erfolgen dann weitere Anweisungen. Es ist nicht möglich, das Screening-Team di- rekt zu alarmieren. Menschen, die beruflich viele Kontakte mit anderen Menschen haben (Verkäuferinnen, Gesundheitspersonal, Polizisten, usw.) sollen sich großzügig testen lassen. Dies trifft auch auf erkrankte Familienmitglieder dieser Berufsgruppen zu. Hier ist meist die Anmeldung über die Hausärzte der raschere Weg. nig bis keine sozialen Kontakte, Distanz halten, Händewaschen, Hände weg vom Gesicht, Lüften, auch die richtige Mas- kennutzung – beibehalten. Zudem bin ich ein Anhänger des in- telligenten Testens, d.h. nicht generell alle, dazu haben wir auch nicht die Kapazität, sondern großzügig Kontakt- personen, Kranke, Risikopersonen und Menschen mit notwendigerweise wei- terhin vermehrten face-to-face Kontak- ten, wie Verkäuferinnen, Gesundheit- spersonal von der Ordination bis zum Sozialsprengel, Polizisten u.a. ähnlich exponierte Personen. Rachenabstrich an der „Drive-in-Station“

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