GZ_Gaimberg_2020_04

48 48 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Nachrufe i i Nummer 65 - April 2020 Alles im Leben hat seine Zeit... ...und die Zeit des Herrn Mag. Pharm. Erhardt Wirnsperger war am 22. Dezember 2019 erfüllt. Nach schwerer Krank- heit schloss er knapp vor Weihnachten seine Augen. Erhardt wurde am 1. April 1949 in Gödnach/Tamsweg geboren und besuchte dort auch die Volksschule. Das Gymnasium absolvierte er im Internat St. Peter in Salzburg und begann nach der Matura an der Universität in Graz mit dem Studium der Pharmazie. Sein Studium finanzierte er sich auf verschiedene Weise, er arbeitete als Hochhaus- Fensterputzer in der Schweiz oder als Schaffner im Orient- Express. Das sogenannte Aspiran- tenjahr absolvierte er in der Stadtapotheke Lienz, wo er dann für weitere fünf Jahre als Apotheker verblieb. Im Jahre 1983 machte sich Er- hardt selbstständig und eröff- nete die Dolomitenapotheke in Nussdorf-Debant. Seinen Beruf übte er mit Stolz und großer Begeisterung aus. Den sichtbar vollen Einsatz im Gesundheitswesen dankten ihm unzählige Kunden. Die Eheschließung mit Renate er- folgte im gleichen Jahr. Bereits im Jahre 1981 war die Fam. Wirnsperger in das neu errichtete Wohnhaus in der Zettersfeldstraße eingezogen, die Geburt von Sohn Philipp 1985 machte das Familien- leben vollkommen. Neben seiner Tätigkeit als Apotheker hatte Erhardt auch Freude an sportlicher Betätigung. Einige Jahre war er begeisterter Tennis- spieler, bevor er die Liebe für das Golfspiel und des- sen Faszination entdeckte. Viele Stunden verbrachte er am Golfplatz in Lavant. So oblag ihm u.a. auch die Orga- nisation der legendären Aes- culap-Golf-Trophy-Turniere. Im Jahr 2007 war es soweit, die Bahnhofsapotheke in Li- enz konnte eröffnet werden. Die Begeisterung für die Pharmazie hatte er an seinen Sohn Philipp weitergegeben, was dem Vater Genugtuung und Freude bereitete. ...jedes Ding hat seine Stun- de unter dem Himmel... Erhardt liebte die Stunden unter freiem Himmel. Er war ein sehr naturverbundener Mensch, er liebte die Jagd und die Fischerei. Oft sah man ihn beim Fischen am Ufer von Drau und Isel in Begleitung seines schwarzen Labradors Asso. Unzählige Tage verbrachte er in seinem Jagdrevier, wo er am liebsten den Gämsen pirschend nach- stellte. So nahm er auch an den Aktivitäten der Gaimber- ger Jägerschaft teil, solange es ihm die fortschreitende Krankheit erlaubte. Die Geburt der beiden Enkel- kinder Leonhard (2016) und Sophie (2019) bedeutete ihm sehr viel, dankbar genoss er die verbleibenden gemeinsa- men Stunden. Mag. Erhardt Wirnsperger wurde am Freitag, 3. Jänner 2020 unter großer Anteil- nahme am Urnenfriedhof in Gaimberg beigesetzt. Die Trauerfeier leitete Dekan Dr. Franz Troyer, Mitzelebrant und Prediger war Cons. Pfr. i. R. Otto Großgasteiger aus Nussdorf, ein persönlicher Freund des Verstorbenen. In beeindruckender Weise nahm der Priester in seiner Anspra- che Bezug auf gemeinsame Begegnungen und Gesprä- che. Die Vergänglichkeit alles Irdischen kommt im Gebet eines plötzlich schwer Er- krankten (Jes 38) zum Aus- druck: „Meine Hütte wird abgebrochen…wie das Zelt eines Hirten…wie ein We- ber hast Du mein Leben zu Ende gewoben. Du, o HERR, schneidest mich ab wie ein fertig gewobenes Tuch…mei- ne Augen blicken nach oben. Ich bin in Not, o HERR steh mir bei…HERR, ich vertraue auf Dich“. Die Klänge der Bläsergruppe „Per Sonare“ begleiteten den Abschiedsgruß der Jäger- schaft, den „Letzten Bruch“ im Licht der scheidenden Wintersonne. Möge Erhardt nun das Ewige Licht beschie- den sein! Elisabeth Klaunzer † 22.12.2019 Mag. Erhardt Wirnsperger Dorthin woher ich kam, kehre ich zurück Ihr Leben konnte Frau Maria Thaler am 23. Februar 2020 in Gottes Hände zurücklegen. Im Zurückschauen auf die lange Lebenszeit enthüllt sich ein vorbildhaftes Dasein: „Unsere Mama und Oma er- blickte am 8. September 1930 als jüngstes von vier Kin- dern in Nikolsdorf das Licht der Welt. Ihre Eltern waren Jakob und Anna Lindsber- ger vom „Messner Hof“ in Nikolsdorf. Die einfache, aber glückliche Kindheit en- dete jäh durch den frühen Unfalltod des Vaters im Jahr 1937, als sie selbst erst sie- ben Jahre zählte. So war ihre Jugend von steter Arbeit auf Hof und Feld geprägt, aber auch von Gottvertrauen, das der Familie über diese schwe- re Zeit hindurch half. Marias Mutter Anna war bereits im Jahr 1951 mit nur 55 Jahren verstorben. Nach dem Besuch der acht Jahre Volksschule in Nikolsdorf absolvierte Maria die Haushaltsschule in Döl- lach im Mölltal und erwarb sich dort, wie auch bei der Arbeit in einem Schülerheim in Innsbruck sowie in ver- schiedenen Gastbetrieben in Lienz, alle Fähigkeiten zur Haushaltsführung. Im Jahre 1956 schloss sie in der Wall- fahrtskirche in Heiligenblut mit Josef Thaler vom Lobers- berg den Bund der Ehe. Ge- meinsam gingen beide den Lebensweg weiter, wohnten vorerst in Nikolsdorf. Die glückliche Ehe war mit den gemeinsamen Kindern Sieg- fried und Monika gesegnet. 1959 wurde mit dem Bau des Alles im Leben hat seine Zeit, jedes Ding hat seine Stunde unter dem Himmel. Für das Geboren werden gibt es eine Zeit und eine Zeit für das Sterben. Foto: privat

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