GZ_Gaimberg_2020_04

28 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Pfarre 8 Die Sonnseiten Nummer 65 - April 2020 D ekan Dr. Franz Troyer begleitete 25 Osttiroler und 15 Nordtiroler in der letzten Februarwoche in das Heilige Land. Mit viel neuem Wissen, unendlich vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen und be- glückt von Begegnungen mit lieben Menschen kehr- ten wir zurück, froh, dass wir vor den Grenzschlie- ßungen noch das „Land der Verheißung“ erfahren und erleben konnten. Am letzten Februartag hieß es für uns Reisende Abschied nehmen vom Heiligen Land. Am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv verabschiedeten wir unseren Reiseführer Maroun, einen arabischen Christen mit israelischem Pass. Danach passierten wir die scharfen Kontrollen. Die israelischen Sicherheitsbeamten waren allerdings auch nicht grimmi- ger als ihre Kollegen anders- wo. In der Woche davor absol- vierten wir eine Pilger- und Bildungsreise durch fast das ganze Heilige Land, womit vor allem Palästina und Isra- el gemeint sind, aber darüber gibt es unterschiedliche Auf- fassungen - wie über vieles in diesem zerrissenen Land. Was würde uns erwarten in diesem auch politisch span- nungsgeladenen Umfeld? Die ersten Tage verbrachten wir in Galiläa, am See Gene- zareth, dem Gebiet der Jor- danquellen, dem Golan. Am Südostufer des Sees Geneza- reth hatten wir unser Quartier in einem gepflegten Kibbuz und von dort aus machten wir unsere Ausflüge auf den We- gen, die auch Jesus mit seinen Jüngern dort gegangen ist. Die erste Sonntagsmesse feierten wir in der Brotver- mehrungskirche von Tabgha, wanderten entlang des Jor- dans, kamen zu seinen Quel- len und versuchten schon am ersten Tag all den histori- schen Hintergrund der Quelle unserer christlichen Religion in uns aufzunehmen. Wir erklommen den Berg Tabor, den Berg der Selig- preisungen und genossen da- nach auch die kulinarischen Genüsse, die der See Gene- zareth zu bieten hat. Bei der Primatskirche, direkt am See, konnten wir eine Ahnung davon erhaschen, wie Jesus mit seinen Jüngern vor rund 2.000 Jahren dort gelebt, ge- feiert, gebetet und vielleicht auch - wie wir - gemeinsam schöne Lieder gesungen hat. Dann der nächste Höhepunkt. Die Hl. Messe gemeinsam auf einem Boot auf dem See Genezareth feiern zu dürfen erzeugte ein Hochgefühl, von dem wir noch lange zehren konnten. Bei der Ankunft am Südufer im Angesicht der un- tergehenden Sonne verklärten sich unsere Gesichter umso mehr. Nach dem Abschied vom Grün dieses agrarisch stark genutzten Landstriches er- wartete uns im arabischen Sukk in Nazareth eine völlig andere Welt. Geschichte und Eindrücke in einer solchen Fülle, dass es oft Mühe mach- te, alles aufzunehmen. Nach dem obligaten Falafel-Essen wieder Eintauchen in eine neue Welt: Durch die Wüste über Jericho, über die karge Hügellandschaft weiter nach Jerusalem, in das biblische Land Judäa, führte unser Weg uns zum Kulminationspunkt des Lebens Jesu. Man weiß, Jerusalem ist an- ders, alt, mit Geschichte be- lastet. Hier am Schnittpunkt der drei großen monothe- istischen Weltreligionen ist alles stark religiös geprägt. Aber welche Eindrücke würde diese gebeutelte, zer- rissene, geplünderte, immer wieder zerstörte und wieder neu aufgebaute Stadt für uns bereithalten? Durch das Da- maskustor hinein spülte uns die Menschenmenge in das Gewühl der engen Gassen des arabischen Basars bis hin zur Via Dolorosa, wo Beeindruckende Pilgerreise nach Israel Blick vom Ölberg auf die Jerusalemer Altstadt (u. a. mit dem Felsendom). Am Abend bei der Klagemauer in Jerusalem. Foto: Georg Webhofer Foto: Max Unterweger Messfeier auf dem Schiff am See Genezareth. Foto: Max Unterweger

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3