GZ_Gaimberg_2020_04

26 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Pfarre 6 Die Sonnseiten Nummer 65 - April 2020 „Gehe nur, wohin ich dich sende, verkünde, was ich dir auftrage, fürchte dich nicht, ich bin bei dir!“ Jeremia 1,7 Bei der Überschrift handelt es sich um den Primizspruch des Salzburger Weihbischofs Dr. Hansjörg Hofer. Er wird heuer in Gaimberg ca. 55 Ju- gendlichen aus dem Seelsor- geraum Lienz Nord das Sak- rament der Firmung spenden. Eine ganz spezielle Bezie- hung verbindet den Weihbi- schof mit Gaimberg. Seine Nichte Andrea, eine Zillerta- lerin, hat nach Gaimberg ge- heiratet. „Am 2. August 1997 hat mein Onkel Hansjörg, der Bruder meiner Mutter, Martin Niedertscheider und mich in der Pfarrkirche Grafendorf getraut“, sagt Andrea, geb. Margreiter, mit sichtlicher Freude. „Unsere Kinder Tim (*2006) und Pia (*2007) hat er ebenfalls hier getauft. Na- türlich waren wir auch bei der Bischofsweihe am 9. Juli 2017 im Dom zu Salzburg. Für uns alle ein unvergessli- ches Erlebnis!“ Andreas Schwester Katharina Margreiter wirkt als Sr. M. Katharina nun im Dominika- nerinnenkloster „Klösterle“ in Lienz und absolviert der- zeit ihr Magisterstudium in Theologie. Ihr Bruder Pater Thomas Margreiter wird am 2. Mai 2020 im Zisterzienser- stift Heiligenkreuz bei Wien zum Priester geweiht und fei- ert am 17. Mai dann in seiner Heimatgemeinde Schlitters im Zillertal die Primiz (Stand Feber 2020). Die Familie Niedertscheider genießt be- sonders die Besuche in der Domstadt. „Onkel Hansjörg wohnt am Kapitelpatz 1, di- rekt am Dom, vom Fenster der Wohnung blickt er zur Leinwand der Liveübertra- gung aus dem Festspielhaus. Der Mesner hat uns im Turm zur Salvatorglocke hinauf- geführt. Wirklich beeindru- ckend ist diese Glocke! Sie ist nach der Pummerin die zweitgrößte Österreichs und hängt als einzige im Nord- turm (residenzplatzseitig) des Domes. Sie läutet nur zu den hohen kirchlichen Feier- tagen und bei besonderen An- lässen. Wir sind sehr froh um unseren Onkel in Salzburg... unsa Pforra halt“, ist Andrea überzeugt. Weihbischof Hansjörg Ho- fer im Interview: Firmung: Auftrag und/oder Abschied? Für viele Jugendli- che bedeutet „gefirmt worden zu sein“ erstmal den Ausstieg aus der kirchlichen Gemein- schaft. Durch die Amtskirche scheint dieser Trend nicht ge- stoppt werden zu können; es gelingt christlichen Gemein- schaften anscheinend besser, die Jugendlichen „Feuer & Flamme für den Glauben“ werden zu lassen. Ich denke da an den jährlichen Pfingst- kongress der Loretto Gemein- schaft in Salzburg mit bis zu 10.000 jungen Teilnehmen- den. Welche Erfahrung haben Sie nun damit als Weihbischof (bei Visitationen z. B.) ge- macht? Strahlt diese Begeis- terung in die Pfarrgemeinden hinein? Es tut weh und es ist schmerz- lich, wenn sich Jugendliche nach der Firmung von der Kirche verabschieden. Lei- der ist das oft der Fall. Doch möchte ich mich nicht damit abfinden. Ich frage mich: Wa- rum ist das so? Ein Grund dafür ist sicher, dass junge Leute ihre eigenen Wege ge- hen wollen und sich bei die- sem Suchen oft auch ganz be- wusst von den Erwachsenen und auch von ihren Eltern abgrenzen. Die Frage der Abwendung der Jugendlichen von der Kirche ist für mich aber auch immer eine Frage an die El- tern, wie sie es selbst mit ihrem Glauben und mit ihrer Beziehung zur Kirche halten. Denn die Erfahrung und man- che Untersuchungen zeigen, dass sich die Kinder in religi- ösen Belangen an ihren Eltern orientieren. Wenn also für El- tern der Glaube kein Thema ist, dann ist das fast immer auch bei den Kindern ähnlich. Tatsache ist, dass junge Leu- te die Gemeinschaft mit Gleichgesinnten suchen und auch brauchen. Das gilt auch für ihre religiöse Ausrich- tung. Die Frage ist nun, ob sie eine solche Gemeinschaft in unseren Pfarren finden. Deswegen bin ich froh und dankbar, dass es in Salzburg die Loretto Gemeinschaft gibt. Diese Gemeinschaft steht nicht neben, sondern ganz im Herzen der Kirche. Ihre Ausstrahlung ist groß, auch hinein in unsere Pfarrge- meinden. In manchen Pfarren ist sie sehr präsent, in ande- ren weniger bzw. überhaupt nicht. Ich wäre sehr froh, würde die Begeisterung der Loretto Gemeinschaft alle Pfarren erfassen. Auf alle Fälle ist die Firmung ein Auftrag und zwar, das Feuer des Hl. Geistes nicht zu hüten, sondern zur Ent- faltung zu bringen und damit die Begeisterung für Jesus Christus weiterzutragen und weiterzugeben. Herr Weihbischof, Sie selber stammen aus einer traditi- onell katholischen Tiroler Familie. In Ihrem verwandt- schaftlichen Umfeld ist so- zusagen die geistliche DNA vorhanden. „Wer Christus folgen wird, der wird wie er Dr. Hansjörg Hofer Besuch in Gaimberg am 02. Februar 2020. Fotos: privat

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