GZ_Gaimberg_2020_04

11 1 Die Sonnseiten Nummer 60 - August 2018 Gemeinde er 65 - April 2020 Schneebruchereignis „Ingmar“ im November 2019 Nach einem intensiven Jahr der Windwurfaufarbeitung, gilt es leider erneut, große Mengen an Schadholz rasch und sicher aufzuarbeiten. Erst nach und nach wird das enor- me Ausmaß der Schäden in der Gemeinde und im Bezirk sichtbar. Nach einigen Bege- hungen denke ich, dass rund 10.000 Festmeter Schadholz aufzuräumen sind. Ca. 2.000 Festmeter konnten bereits aufgearbeitet und zu den Sägewerken abgeführt werden. Leider sind das „Co- ronavirus“ und die damit not- wendigen Maßnahmen auch in der Forstwirtschaft sehr deutlich zu spüren. Aufgrund derAbsatzprobleme der Säge- werke wurde verständlicher- weise auch ein Zufuhrstopp angeordnet. In dieser Zeit ist es keinesfalls ratsam, größere Mengen Holz aufzuarbeiten, da die Abfuhr und speziell die Abnahme nicht gesi- chert ist. Pflegemaßnahmen ohne Holzanfall wie z. B. Dickungspflege, Zusammen- schneiden von Schadholz im Stangenholz oder Aufarbei- tung von Einzelschäden wäre empfehlenswert. Das Hauptproblem der flä- chigen Schneebruchschäden ist die Gefahr einer Massen- vermehrung der Borkenkäfer. Wenn Schadholz nicht recht- zeitig aufgearbeitet und aus dem Wald abgeführt wird, können Folgeschäden im gro- ßen Ausmaß die Folge sein. Um solch einer Vermehrung vorzubeugen, ist die wirk- samste Methode, das gesamte Schadholz zuerst in tieferen Lagen von Grundstück zu Grundstück sauber aufzu- räumen. In Gaimberg hat der Großteil der Wälder als wichtigste Funktion den Ob- jektschutz. In Objektschutz- wäldern gilt es die Schutzwir- kung schnellstmöglich wieder herzustellen um etwaige Un- terlieger zu schützen. Sicherheit hat dabei aber oberste Priorität. Persönliche Schutzausrüstung ist eine absolute Notwendigkeit bei Arbeiten im Wald und sollte heutzutage bei jedem Wald- arbeiter zu finden sein. Bei Arbeiten im steilen Gelände oder aufgrund der erschwer- ten Aufarbeitung bitte ich alle Waldbesitzer um die Arbeits- vergabe an Profis. Wie allen bekannt, fordert diese extrem gefährliche Arbeit leider je- des Jahr zahlreiche schwere Unfälle - teilweise auch mit Todesfolge. Mein Appell gilt aber auch der Dorfbevölkerung und Er- holungssuchenden im Wald. Sämtliche Wandersteige, aber auch Forstwege sind von Schadholz beeinträchtigt und somit befristete forstli- che Sperrgebiete. Ich bitte Euch, daher keine unnötigen Wanderungen in Schadholz- gebieten zu unternehmen und speziell forstliche Sperrge- biete zu berücksichtigen und nicht zu betreten! Speziell bei der Schadholzaufarbei- tung können unvorhersehbare Zwischenfälle, wie z. B. Stein- schlag, Seilbruch, Maschi- nenversagen usw. passieren. Ich bitte auch um Verständ- nis, wenn es teilweise bei Ge- meinde- oder Forststraßen zu Wartezeiten oder befristeten Sperren kommt. Thomas Pichler Schäden flächig bis auf ca. 1.800 m Seehöhe. Borkenkäferbefall von ste- henden gesunden Bäumen. Die starken Niederschläge im November 2019 erzeugten in Osttirol ca. 150.000 fm Schadholz durch Schneebruch. Wildbäche sind besonders stark betroffen. Wichtiger Hinweis: Ab- rechnung der Beihilfen für Schadholz Sturm „Vaia“ nur bis Jahres- ende möglich! Fotos: Thomas Pichler

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