GZ_Virgen_2020_03

53 Dorfleben – Menschen Virger Zeitung spiel „Schule“ und ich war natür- lich die „Lehrerin“. Noch heute er- innern sich die jüngeren Geschwis- ter – meine damaligen „Schülerin- nen“ – die von diesem Spiel nicht immer begeistert waren, an diese Zeit. Der lange Schulweg, den wir im Winter auf den schmalen, steilen Wegen mit der Rodel zurückgelegt haben, war für uns Kinder selbst- verständlich. Gerne erinnere ich mich an die vielen schönen Erleb- nisse mit den Nachbarskindern auf diesem Schulweg. So haben wir etwa unsere Hausübungen oft ge- meinsam unterwegs erledigt, denn zu Hause blieb nicht mehr viel Zeit dafür. Schließlich machten wir uns bereits um 6.00 Uhr auf zum täg- lichen Schulgottesdienst, gingen danach zum Unterricht und kamen nicht vor 17.00 Uhr nach Hause. Ausgezeichnete Lehrpersonen ver- mittelten mir in acht Pflichtschul- jahren an der Volksschule bzw. Volksschuloberstufe soviel Wissen und auch Selbstvertrauen, dass ich das Musisch-pädagogische Real- gymnasium in Lienz besuchen konnte. Die Klassengemeinschaft der MUPÄD-Zeit war eine ganz be- sondere. Wir haben bis zum heuti- gen Tag regelmäßige Maturatreffen und die Kontakte zu vielen Mit- schülerinnen sind nie abgerissen. Warum hast du dich für den Lehrberuf entschieden und dann später für die Stelle der Direkto- rin? Was war für dich das Schönste, Schwierigste und Her- ausforderndste am „Lehrerin“- Sein und dann später am „Di- rektorin“-Sein? Der Umgang mit Kindern und die pädagogischen Herausforderungen der Kindererziehung und Wissens- vermittlung haben mir schon sehr früh gefallen. Dass ich über viele Jahrzehnte Schüler/innen in ihrer Entwick- lung begleiten und durch die Wis- sens- und auch Wertevermittlung zu einem gewissen Teil auf ihr Be- rufs- bzw. Erwachsenenleben vor- Notburga, ganz rechts im Bild mit ihren Eltern und Geschwistern am Solder des elterlichen Hofes in Inner- villgraten. Ein Arbeitstag in der Direktion der NMS Virgental. Notburga hatte schon früh ein Buch in der Hand. Im Bild mit ihrer Mutter und den Geschwistern Anton, Mar- tin und Franziska. bereiten durfte, war für mich eine besonders schöne, wenn oft auch fordernde Aufgabe. Auch die Mög- lichkeit, viele Aus- und Weiterbil- dungsseminare zu besuchen, hat mich einerseits in meiner beruf- lichen Kompetenz gestärkt, ande- rerseits aber auch mein privates Leben bereichert. Eine Besonderheit waren und sind für mich immer die Klassentreffen ehemaliger Schüler/innen. Es freut mich sehr zu sehen, was die jungen Menschen 10, 20 oder mehr Jahre nach ihrem HS-Abschluss ge- schafft, wie sie ihre Talente einge- setzt haben und wie sie ihr Leben meistern. Von 2008 bis 2014 durfte ich die HS/NMS Virgental als Direktorin leiten und so noch stärker an der Entwicklung der Schule mitarbei- ten. Besonders herausfordernd und auch zeitaufwendig war die pä- dagogische und organisatorische Überleitung der HS in die NMS, was dann schließlich nach vielen Tagungen, Fortbildungen und Konferenzen im Herbst 2013 auch gut gelang. Ich konnte mich in meiner Zeit als Schulleiterin auch mit meinem Lehrkörper, mit den Eltern und den Schüler/innen über viele gelungene Projekte an unserer Schule und über mehrere Auszeichnungen (z. B. Gütesiegel

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