GZ_Leisach_2020_03

17 aufgestellt. 44 Beamte versehen hier ihren Dienst; sie sind altersmäßig gut durchmischt, mit einem steigenden Anteil an Frauen. Dazu gibt es noch eine Kriminaldienstgruppe, in der einige KollegInnen vorwiegend in Zivil ihren Dienst verrichten. Aufgrund der ständig steigen- den Anforderungen gibt es auf der Dienststelle zahlreiche Spezialisten, die zu ihrem herkömm- lichen Dienst zu Sonderverwendungen, zum Teil überörtlich, herangezogen werden. Dazu zählen Mitglieder der alpinen Einsatzgruppe, Mitglieder der Einsatzeinheit Tirol, Einsatz- trainer, Schwerverkehrskontrollorgane, Verkehrserzieher, Präventionsbeamte usw. Der Polizeiinspektion Lienz ist rund um die Uhr besetzt. Auch nachts und verstärkt an den Wochenenden sind ständig Beamte im Streifen- wagen unterwegs. Es vergeht keine Nacht ohne Einsatz, und deshalb ist es sehr wichtig, dass die Beamten ständig in verpflichtenden Schulungen ihre Einsatztaktik trainieren. Der Bezirk Lienz ist eine verhältnismäßig ruhige Region, und es kommt eher selten vor, dass ein Polizist von seiner Dienstwaffe Gebrauch machen muss. Zur Dienstwaffe zählt aber nicht nur die Schusswaffe, sondern auch der Pfeffer- spray, der als „gelinderes Mittel“ schon öfter eingesetzt werden muss. Der richtige Umgang mit den Waffen erfordert ständiges Training. Wenn auch die Anzahl der angezeigten Delikte in den letzten Jahren eher rückläufig ist, so ist doch ein Sinken der Hemmschwelle gegenüber Polizisten in Ausübung ihrer Tätigkeiten festzustellen, sei es durch verbale oder auch tätliche Übergriffe. Für die körperliche Fitness der Polizisten im Be- zirk ist unter anderem auch Herbert Behounek zuständig. Er hat die Ausbildung zum Polizei- sportlehrer absolviert und ist in seiner Funktion als Bezirkssportwart im Rahmen der Fortbil- dungstage für die sportliche Weiterbildung der PolizistInnen zuständig. Für diese Aufgabe ist er prädestiniert, denn die Begeisterung für den Sport wurde ihm schon als Kind eingeimpft. Sein Vater war jahrzehntelang eine fixe Größe bei der Leisacher Sportunion, wo er als Vor- standsmitglied und als Platzsprecher unverzicht- bar war. Als Fußball-Schiedsrichter verbrachte er viele Wochenenden auf Sportplätzen und nahm bald seine beiden Söhne mit. Diese spielten selbst sehr gut Fußball, waren im erfolgreichen Rodelteam und engagierten sich bald auch in der Leisacher Sportunion. So war Herbert junior lange Zeit Schriftführer und als Sektionsleiter für die Läufer zuständig, wobei er zahlreiche „Pustertaler Herbstläufe“ organisierte. Neben dem Einsatz für den Sport folgte Herbert seinem Vater auch in einem anderen Bereich nach: in der Gemeindepolitik. Herbert Behounek senior war über lange Zeit der ein- zige sozialistische Gemeinderat in Leisach und vertrat dort unermüdlich die Interessen derer, die sonst keine Lobby hatten. Herbert jun. hat das politische Engagement übernommen und war von 2002 bis 2016 im Team von BM Zant Mitglied des Gemeinderates, anfangs als Ersatz und später als vollwertiges Mitglied. Bei all diesen ehrenamtlichen Tätigkeiten und den unregelmäßigen Arbeitszeiten als Polizist fragt man sich: Bleibt da noch Zeit für ein Familienleben? Ja, Herbert beweist es. Schon als junger Polizist hat er in Lavant seine große Liebe gefunden und ist seit 33 Jahren glücklich mit Bernadette verheiratet. Mit ihrem Sohn Stefan und der Tochter Marie-Theres lebten sie zuerst in Lavant und übersiedelten 1990 in eine Eigentumswohnung in der Kernfeld- siedlung. Bernadette arbeitete früher als Schuh-Verkäuferin, bevor sie sich zur Pflegehelferin umschulen ließ und im Wohn- und Pflegeheim eine zwar anstrengende, aber erfüllende Arbeit gefunden hat. Stefan, der in Leisach in seiner Jugend als Sportrodler für die Union Leisach Erfolge feierte und sich nunmehr als Moderator bei verschiedenen Sportveranstaltungen einen Namen gemacht hat, absolvierte die Handels- akademie und arbeitete danach bei der Latschenölbrennerei Gebrüder Unterweger in Thal. Diese Tätigkeit unterbrach er nach ein paar Jahren, um Betriebswirtschaft zu studie- ren. Nach dem Abschluss des Studiums kehrte er zu seiner früheren Arbeitsstelle zurück und wohnt derzeit mit seiner Frau Monika und Töchterchen Paula im Moarfeld in Lienz. Auch Marie-Theres hat die Handelsakademie abgeschlossen. Sie arbeitete vorerst einige Jahre bei LKW Walter in Kufstein und seit 2013 bei der Firma Liebherr in der Gewerbe- großkundenbetreuung. Marie-Theres wohnt mit ihrem Lebenspartner Markus seit Februar in einer Eigentumswohnung in Amlach. Herbert verbringt seine freie Zeit gerne mit seiner Familie, vor allem auch mit dem Enkelkind Paula. Beide Kinder wären ursprünglich eigentlich auch gerne in Leisach sesshaft geworden, aber Amlach und Lienz sind ja kaum mehr als einen Steinwurf entfernt. Körperlichen Ausgleich findet Herbert nach wie vor im Sport: im Winter beim Langlaufen und auf Skitouren, im Sommer beim Radfahren. Daneben hat er neue Hobbys gefunden: Das Gestalten von kunstvollen Skulpturen aus Schwemmholz und das Krippenbauen. Vor Langeweile ist er also geschützt, wenn er in wenigen Jahren seine Dienstuniform an den Nagel hängen und die Pension antreten kann.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTUxMzQ3