GZ_Leisach_2020_03

16 Leisacher Gucklöcher Herbert Behounek – im Ein- satz für Ruhe, Ordnung und Sicherheit Obwohl der Name Behounek of- fensichtlich kein typisch Osttiroler Name ist, gehört er doch schon seit Generationen nach Leisach und hat hier einen guten Klang. Herbert Behounek junior lebt hier schon seit seiner Geburt, mit eini- gen kurzen Unterbrechungen. Sein Vater war ein Grazer, der sich in den bewegten Jahren nach dem 2. Weltkrieg in verschiedenen Berufen ver- suchte und in Innsbruck seine spätere Frau Magdalena, eine Osttirolerin mit Villgrater Wurzeln, kennen lernte. Sie hatte schon in Lei- sach die Schule besucht und eine Schneider- lehre bei Josef Oberwalder abgeschlossen. Das junge Paar zog nach Leisach und heiratete 1961, in dem Jahr, als auch der erste Sohn Herbert zur Welt kam. In den Folgejahren stell- ten sich noch drei weitere Kinder ein: Wolf- gang, Magdalena und Edith. Der junge Familienvater fand in Leisach einen Arbeits- platz als LKW-Fahrer bei der Firma Eder, spä- ter als Portier bei der Firma Liebherr. Die Familie übersiedelte vorerst in das alte Stemp- fer-Haus, das später der Friedhof-Erweiterung weichen musste. Dort gab es noch kein Bad und nur ein Plumpsklo, Wohnbedingungen, die man sich heute kaum mehr vorstellen kann. Für die 6-köpfige Familie Behounek war es eine gewaltige Erleichterung, als sie 1978 in eine große Eigentumswohnung in den neu errichte- ten Raika-Blöcken einziehen konnte, wo sie sich von Anfang an wohl fühlten. Damals be- suchte Herbert jun. schon das Oberstufenreal- gymnasium in Lienz, das er mit der Matura abschloss. Im Anschluss leistete er seinen Wehrdienst und überlegte kurz eine Laufbahn beim Bundes- heer. Aber auch der Gendarmeriedienst inter- essierte ihn, und so trat er zur Aufnahmeprüfung in der Gendarmerieschule in Absam/Wiesenhof an. Diese bestand er auf Anhieb. Nach Absolvierung der damals 16 Monate dauernden Grundausbildung trat er seine erste Dienststelle in Kirchberg an, wo er zwei Jahre Berufserfahrung sammelte. Weitere Stationen in seiner Berufslaufbahn waren die Gendarmerieposten St. Jakob in Defereggen und Huben. Nach Absolvierung des 10-monati- gen Grundausbildungslehrganges für dienstfüh- rende Wachebeamte in Mödling wurde Her- bert als Sachbearbeiter zum Gendarmerieposten Lienz versetzt, wo er im Jahre 2008 zum 3. Stellvertreter des Inspekti- onskommandanten ernannt wurde. Eine einschneidende Änderung für Herbert war die Zusammenle- gung der Wachkörper Polizei, Gendarmerie und Kriminalpolizei im Juli 2015. Alle Exekutiv-Beam- ten des Innenministeriums hießen ab dann Polizisten, was im ländli- chen Bereich vorerst gewöhnungs- bedürftig war. Von 2010 bis 2016 war Herbert Postenkommandant in Dölsach, bis dieser Posten im Zuge der großen Strukturreform der Polizei im Sommer 2016 endgültig geschlossen wurde. Seither arbeitet er wieder in Lienz, wo er inzwischen zum 2. Stellvertreter aufgestie- gen ist und den Amtstitel Kontrollinspektor führt. Mittlerweile ist er schon gut 38 Jahre Gendarm bzw. Polizist und immer noch davon über- zeugt, die richtige Berufsentscheidung getrof- fen zu haben. In dieser Zeit hat sich bei den Arbeitsbedingungen vieles geändert. Anfangs mussten alle Protokolle und Berichte auf einer Olympia-Schreibmaschine mit 2 Durchschlägen getippt werden, heute geht das mit dem Com- puter viel leichter. Auf Fotos von Tatorten oder Unfallschauplätzen musste man früher lange warten und konnte erst auf den fertigen Abzü- gen erkennen, ob das Foto als Beweismaterial tauglich war. Mit den heutigen Hilfsmitteln wie Digitalkameras oder I-Pads stellt das kein Pro- blem mehr dar. Seit letztem Jahr besitzt jeder Beamte sein persönlich zugewiesenes I-Phone und auch bei der persönlichen Schutzausrü- stung wird ständig aufgerüstet. Als junger Polizist war Herbert viel öfter zum Außendienst und zu Nachtdiensten eingeteilt, heute besteht ein größerer Teil seiner Arbeit in der Dienstführung. Aber nach wie vor muss er im Außendienst zu schwierigen Einsätzen aus- rücken und mitunter danach vor laufender Fern- sehkamera über das Geschehen berichten. Zu den belastendsten Aufgaben der Polizeiarbeit zählt sicher die Verpflichtung zur Überbringung von Todesnachrichten nach tödlichen Unfällen jeglicher Art. Nach solchen Einsätzen können die Polizeibeamten psychologische Hilfe durch besonders geschulte Organe in Anspruch neh- men, aber es hilft auch, wenn man in offenen Gesprächen im Team das Erlebte aufarbeiten kann. Die Polizeiinspektion Lienz ist laut Herbert gut

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