GZ_Tristach_2020_03

16 Kletterer und Bergsteiger - Anton Thum März 2020 Tristach - Dorf der Kletterer und Bergsteiger Anton Thum, Jahrgang 1968 T oni Thum, Tristacher seit 2005, hat seine Liebe zum Berg rela- tiv spät entdeckt, dann aber sehr inten- siv. Als Achtzehnjähriger begann er mit dem Klettern. Mit 22 Jahren bestieg er das erste Mal über den Stüdlgrat den Großglockner, begleitet von seinem Va- ter. Erst viel später kamen Hochtouren dazu. Die Winter gehörten immer schon den Skitouren. In den Klettergärten rund um Lienz, vor allem am Kreithof, startete er sei- ne ersten Versuche, um dann bald ein Stockwerk höher mit diversen Kletter- partnern wie Gerry Unterassinger und Markus Huber die reizvollen Kletterrou- ten in den Lienzer Dolomiten unter die Sohlen zu nehmen. Während seines Studi- ums in Graz bot sich das Grazer Bergland zeitwei- se als Übungsgelände an. Meist fuhr er aber nach Hause, um mit Freunden die klassischen Routen in den Südtiroler Dolomiten (Drei Zinnen, Tofana, …) und im heimischen Laserz zu klettern. Es bildete sich eine Kletterclique, bei der Lisi Steurer schon mit sechzehn als ein- ziges Mädchen dabei war. Das Klettern führte Toni Thum zu den begehrten Klettereldorados nach Sardinien, Südfrankreich und zum Gra- nitklettern am Furkapass. Eine beson- dere Herausforderung war 2009 das Durchklettern der Pumpris- se am Wilden Kaiser. Sie galt nach der Erstbestei- gung 1977 als erste Route im 7. Schwierigkeitsgrad in den Alpen. Am 19. November 2000 war er Teil einer Gruppe von sieben Skitou- rengehern, die am Gölbner in eine Lawine gerieten und den Unterassinger Franz als Todesop- fer zu betrauern hatte. Toni selbst erlitt einen Schädelbasisbruch und musste bewusstlos von Kameraden geborgen werden. 2010 erkundete er gemeinsam mit Kollegen eine Woche lang von italieni- Am Großglockener mit Anton jun. Gipfelbild vom Nevado Mururata (5.864 m)

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