GZ_Kartitsch_2020_01

Seite 30 Ausgabe 83 Nachgedacht Die Wintersonnenwende bzw. Weihnachtszeit naht und somit die Rauhnächte. Immer mehr Menschen werden wach und spüren in sich, dass sie ihre weltli- chen Wege anders gehen wollen als bisher. Rauhnächte sind für innere Veränderungen besonders gut geeignet. Wenn Dir auffällt, dass etwas in Deinem Leben stag- niert, dann übe Dich darin, Dir Deine Gefühle und Deine Gedankengänge anzuschauen. Ganz besonders starke Unterstützung bekommen wir in den Rauh- nächten und den Tagen davor. Mein ganzes Leben besteht aus ständigen Verände- rungen, meist jedoch örtliche und äußerliche. Mit zu- nehmendem Alter wird mir bewusst, dass ich auch ständig an meinem innerlichen Selbst arbeiten muss bzw. möchte. Oft frage ich mich, warum Menschen in einem so naturbeschenktem Ort, miteinander strei- ten, sich nichts vergönnen oder grantig sind. Es wird über den Nachbarn geschimpft, weil er etwas tut oder weil er eben etwas nicht tut. Man schaut neidisch zum Nächsten, weil er vermeintlich mehr hat oder, oder, oder … Wo ist unsere Gemeinschaft? Wenn wir morgen angegriffen werden, dann werden wir wohl zusammenhalten. Aber warum tun wir das nicht ohne Feind? Ich schließe mich da nicht aus. Eigentlich wä- re alles doch so einfach mit einem Satz von Jesus: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! Natürlich ist die egoistische Selbstliebe, die keine Rücksicht auf andere nimmt, leider noch sehr stark verbreitet, doch ich meine die Selbstliebe, bei der man sich liebt, um danach ein Vielfaches von dem nach außen geben zu können. Betrachten wir unsere Mitmenschen mit gütigeren Augen, sind wir fürei- nander da - ohne Forderungen - mit Liebe, Güte und Hingabe, sodass die Welt ein großes Stück heller leuchtet. Wir dürfen Fehler machen und durch unsere Fehler lernen und wir dürfen jeden Tag an dem wir die Au- gen öffnen wieder neu beginnen mit unseren guten Vorsätzen. Ich durfte schmerzhaft lernen, dass Liebe geben, mit der gleichzeitigen Forderung wieder wel- che zurückzubekommen, ganz schön nach hinten los- gehen kann. Ich durfte lernen zu verstehen, nur wenn ich mir selbst für meine Fehler verzeihen kann, bin ich in der Lage auch anderen zu verzeihen und zwar ganz unabhängig davon, was der andere getan hat. Zwei Dinge halte ich für wichtig: • Den gelebten Tag innerlich vorbei streichen lassen, sehen was ich alles umsetzen konnte und es ist gut zu sehen an welchen Punkten ich mich noch verändern darf. Alles in Acht- samkeit und Ehrlichkeit zu mir selbst. • Wenn man erschöpft ist, wenn man sich inner- lich leer fühlt, sich die Zeit für sich selbst neh- men, um sich wieder ins Lot zu bringen und aufzutanken. Wirklich reich ist der, der mehr Träume in seiner Seele hat, als die Wirklichkeit zerstören kann. Hans Kruppa Jeder Tag lohnt sich zu leben! Auch wenn manche Tage so schrecklich sind, dass man am liebsten abdanken möchte. An jedem Tag ist eine wichtige Lektion zu finden. An jedem Tag, ist etwas Schönes und Tiefgehendes zu entdecken und zu erfahren. Es sind kleine, besondere Momente zu finden und zu entdecken, die einem immer wie- der die Kraft geben weiter zu gehen. Liebe deinen Nächsten so wie dich selbst, trägt mit dazu bei, dass wir als Menschheit wieder lernen auf- einander zuzugehen. Denn der Zusammenhalt wird für uns alle wichtig sein. Wer sich selber hasst, den haben wir zu fürchten, denn wir werden die Opfer seines Grolls und seiner Rache sein. Sehen wir also zu, wie wir ihn zur Liebe zu sich selbst verführen! Friedrich Nietzsche Ob du auf dem richtigen Weg bist, siehst du, wenn du dich reflektierst: • Arbeite ich, weil ich diese Tätigkeit wirklich liebe? • Habe ich Sex, weil es ein Ausdruck meiner eigenen Liebe ist? • Bin ich in einer Partnerschaft, weil ich diese Person bedingungslos liebe?

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