GZ_Schlaiten_2019_12

Seite 40 ‘ s Blattl Dezember 2019 WIR GEDENKEN... Ende. 2011 wurde eine große Gast- stube angebaut, 2016 folgte eine landwirtschaftliche Garage, zwi- schendurch eine Hackschnitzelanla- ge usw. und schließlich fand er auch noch Zeit, die alte Hausmühle wieder auf Vordermann zu bringen. Der Goniger Gerhard entwickelte die Pension Schoberblick in Göriach zum touristischen Vorzeigebetrieb im Vorderen Iseltal. Er verstand es wie kein anderer, die Gäste mit Zusatz- angeboten wie z.B. das Almfrühstück beim Guten Hirten oder Grillabenden bei Laune zu halten. Und sie hono- rierten diese Gastfreundschaft auch mit jahrelanger Treue zum Haus. Das Wort Stillstand kam in seinem Wortschatz nicht vor. Wenn noch ein wenig Zeit übrig war, half der Ger- hard auch noch bei seinem Onkel Reinhard am Taxer Moos als Kellner aus. Und man sollte meinen, das Leben war ausgefüllt genug, um etwas An- deres auch noch zu machen. Es war für ihn selbstverständlich sich auch im Dienst für die Allgemeinheit zu en- gagieren. 1986 - mit 15 Jahren trat er der Freiwilligen Feuerwehr Schlaiten bei und stellte bei den Übungen und Einsätzen im Atemschutztrupp sei- nen Mann. Bereits mit 12 Jahren – 1983 - durf- te Gerhard erstmals die Tracht der Musikkapelle Schlaiten ausführen – damals noch gemeinsam mit seinem Vater Lois, der im Schlagzeugregi- ster auf den Tschinellen mit für den Takt der Kapelle verantwortlich war. Mit dabei damals auch seine Mutter, die Goniger Moidl als Marketenderin und auch seine Schwester Andrea – ebenfalls gelegentlich als Aushilfe bei den Marketenderinnen. Die Klarinette war das Instrument von Gerhard und wie auch bei allen anderen Lebenslagen gab es bei ihm keine halben Sachen. Er war immer mit Fleiß und Eifer dabei und daher auch bald unentbehrlich am Klarinet- tenregister, sowie bei verschiedenen Anlässen im Ensemblespiel. Nach einer langen Wintersaison war es für ihn selbstverständlich, sich so- fort nach Ankunft in der Heimat nach dem Probenplan und nach dem neu- en Programm zu erkundigen. Und manchmal brachte er auch Vorschlä- ge mit, wenn er draußen in Lech bei einem Konzert wieder ein tolles Blas- musikstück hörte. Mit Freude war der Gerhard zur Stelle, als die Musikkapelle erstmals eine Bassklarinette ankaufte. Nach wenigen Proben hatte er seine Stim- me für das Jahresprogramm schon perfekt drauf. Seit vergangenem Herbst war er auch noch Klarinettist bei der Stadtmusik Lienz. Ohne Gerhard gäbe es in Schlai- ten sicher kein Schlipfkrapfenfest. Er war immer der Motor, der genau wus- ste, wie man etwas anpackt. Viel an seinem „Know-how“ ist bei unseren Das Blumenmeer am Sarg des Verstorbenen zeugt von der überaus großen Wertschätzung, die sich Gerhard Klaunzer im Verlaufe seines umtriebigen Gemeindelebens erworben hat, als Musikant, Gastwirt, Feuerwehrmann, Jungbauernobmann, Ortsbauernob- mann und schließlich als Vizebürgermeister.

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