GZ_Schlaiten_2019_12

Dezember 2019 ‘ s Blattl Seite 11 S it 11 Dezember 20 9 D Auch unsere Gemeinde war für einige Zeit von der Außenwelt ab- geschnitten. Bereits am Mittwoch, 13. November musste die Göriacher Straße um 6 Uhr früh gesperrt wer- den. Zahlreiche Bäume sind bereits umgestürzt, bzw. hingen bedrohlich über die Gemeindestraße. Noch am Mittwochabend konnte die Straße wieder für den Verkehr freigegeben werden. Der extrem nasse Schnee am Mittwoch und das schöne aber kalte Wetter tags darauf waren Auslöser für das folgenschwere Schadenser- eignis. Der Schnee fror an den Bäu- men an, sodass sie dem Gewicht nicht mehr standhalten konnten. Von diesem Schneebruch entfal- len nach einem ersten Lokalaugen- schein ca. 80 % auf Wipfelbruch und 20 % auf Baumentwurzelung. Auffallend stark vom Schadereig- nis sind diesmal die Tannenbestände im Außerwald betroffen. Obwohl mit dem Vorteil tieferer Wurzeln ausgestattet, haben die Tannen durch die Dichte und Anord- nung der Nadeln mehr Grünmasse und dadurch auch wesentlich mehr Schneelast aufgenommen als die Fichten. Der Schneebruch reicht vom Tal- boden bis hinauf in mittlere Lagen auf ca. 1600 m und nimmt ab Höhe Fresachreide deutlich ab. Da das Gemeindehaus aufgrund der veralteten Installation nicht not- stromversorgt werden kann, ist es erforderlich, dass die Gemeindeein- satzleitung in solchen Situationen ins FF-Gerätehaus übersiedelt. Sämtliche wichtige Maßnahmen, die gesetzt werden (Straßensperren, etc.), sind in ein Behörden-Einsatz- Informations-System „ESIS“ als digi- tale Information einzugeben. Zudem hat der Gemeindeeinsatz- leiter (Bgm.) in dieser Zeit ständig über Digitalfunk mit der Bezirksein- satzleitung, der örtlichen Feuerwehr und den weiteren Behörden im Be- zirk Kontakt zu halten. Neben den angeführten Straßen- sperren infolge umgestürzter Bäume mussten verschiedene Verkehrsver- bindungen auch wegen Lawinenge- fahr gesperrt werden. Die Lawinenkommission (Albert Lukasser, Martin Gomig und Martin Steiner) mussten z.B. für die Ge- meindeeinsatzleitung die Empfeh- lung aussprechen, die Schlaitner Landesstraße zu sperren. Im Bereich der Gruber Leite drohte der Zaun unter den nachschiebenden Schneemassen nachzugeben. Auch die Zufahrt zur Hofstelle vlg. Zaiacher erschien eher riskant. So wurden diese beiden Verkehrsverbindungen zusätzlich zur Sperre der Göriacher Straße am Sonntag vormittag auf Empfehlung der Lawinenkommission von der Gemeindeeinsatzleitung ge- sperrt. EXTREME SCHNEEFÄLLE UND FORSTSCHÄDEN IM NOVEMBER Fast im Minutenrhythmus hörte man das Krachen der Bäume, wenn sie der enor- men Schneelast nachgeben mussten - insbesondere in der Nacht ein unheim- liches Erlebnis. Die Florian-Station im FF-Gerätehaus ist bei solchen Ex- tr eme r e i gn i ssen auch der Zufluchts- ort für die Gemein- de-Einsatzleitung. Das Gebäude wur- de auch beim ver- gangenen Strom- ausfall wieder ver- lässlich über ein Aggregat notstrom- versorgt. Die Lawinenkommission berät mit Mar- zell Gantschnig über die Freigabe der Hofzufahrt zum Zaiacher.

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