GZ_Amlach_2019_12

Informationsblatt der Gemeinde Amlach Ausgabe 29 Dezember 2019 Seite 38 der kleinen Pfarrfiliale Amlach. Er war ein bedeutender Zoologe, besonders Käferexperte. 13 von ihm entdeckte und beschriebene Käfer erhielten seinen Namen. Die großartige Käfersammlung des „Käfer- Klimsch“, die er der Universität Salzburg vermachte, war berühmt. Ein Teil der exotischen Formen, vor vielen Jahren um einen bescheidenen Schätzpreis von 500 Schilling erworben, befindet sich heute noch im Biologie-Kabinett des Lienzer Gymnasiums. Dr. Franz Mihelcic (1898-1977) Er wurde als Kind eines Eisenbahners in Rijeka/Fiume geboren und wuchs in Laibach auf. Nach seiner Priesterweihe war er Jugendseelsorger und Sekretär des Bischofs, zugleich studierte er an der Universität Laibach seine Lieblingsfächer Zoologie und Botanik. 1941 war seine Promotion. In den letzten Kriegswirren im Mai 1945 verließ er seine Heimat und wanderte zu Fuß von Laibach nach Klagenfurt, wo er gleich wieder als Seelsorger eingesetzt wurde. Nach Forschungsaufenthalten in Spanien kam er 1956 nach Osttirol, das ihm zur zweiten Heimat werden sollte. In St. Johann im Walde wirkte er bis 1969. Danach verlebte er seinen wohlverdienten Ruhestand in Amlach, wo er auch begraben ist. Mihelcic war wie Klimsch nicht nur Seelsorger in Amlach, sondern hat dort auch intensiv wissenschaftlich gearbeitet, Die meisten der 130 Publikationen des Zoologen befassen sich mit der Systematik der Hornmilben (Oribatei) und der Bärtierchen (Tardigrada). Letztere sind winzige, wasserbewohnende Tierchen mit kleinen Laufbeinchen und stilettartigen Mundwerkzeugen. In einem Gramm trockenem Moos leben bis zu 500 Einzeltiere, und diese sind wahre Überlebenskünstler: Sie halten extremste Kälte und Trockenheit aus. In tausenden Stunden am Mikroskop hat Mihelcic über 260 Milbenarten und 80 Bärtierechen erforscht, gezeichnet und beschrieben. Darunter war auch eine neue Bärtierchenart aus Amlach. Neue Bärtierchenart aus Amlach Der Abschnitt über die Tardigrada im Catalogus Faunae Austriae der Österreichischen Akademie der Wissenschaften stammt von Dr. Franz Mihelcic. Eine Bemerkung am Rande: Seine Schwester Rosalia verewigte er in der Art Echiniscus Rosaliae und seinen Mitbruder Dr. Josef Jagodic, damals Pfarrer in Leisach, in Echiniscus Jagodici. Und übrigens: Mihelcic war auch in der Musik sehr kompetent. Er war selbst Organist und komponierte einige Stücke für Orgel für den internen Gebrauch. Aus dem Dorfbuch, von Annelies Innerkofler, Amlach Sterbebilder, Frau Schwemberger, Innsbruck

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